Die „klassische“ (physikalisch dominierte) Metrologie steht permanent vor der Aufgabe, die Messbereiche zu erweitern und die Messunsicherheiten zu verringern. Doch längst klopfen auch andere Disziplinen wie die Chemie, die Biotechnologie und die Medizin an die Türen der Metrologie. Und schließlich steht die Metrologie auch in der Pflicht, zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit beizutragen – Gesundheit, Energie, Umwelt, Sicherheit und Mobilität sind hier die großen Themen. Ein einzelnes nationales Metrologieinstitut könnte die Menge dieser Aufgaben allein gar nicht schultern. Daher ist in Europa ein Gruppenprozess angestoßen und auf gutem Weg: Erstmals haben sich die meisten der europäischen Metrologieinstitute verpflichtet, bei den derzeitigen und bei den zukünftigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu kooperieren und die daraus resultierenden Projekte gemeinsam durchzuführen. Dieses Vorgehen wird von der Europäischen Kommission in erheblichem Umfang gefördert. Ebenso hoch wie die EU-Förderung muss dabei der Eigenanteil der beteiligten Partner sein. Die PTB als das größte Metrologieinstitut Europas schultert – ihrer Größe entsprechend – rund 40 % der aufzubringenden Mittel. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die hochgesteckten Erwartungen. Der Trend ist eindeutig: Die früher vorwiegend national bestimmte Metrologieforschung wird eine Europäerin.
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