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Der Eingangsbereich der PTB in Braunschweig

Die PTB in der Forschungswelt

Mit rund 70 Prozent ist der Anteil an Forschungsaufgaben der PTB größer als alle andern Aufgaben (z. B. der Dienstleistung). Die PTB ist dabei nicht nur in Deutschland ein renommiertes Forschungsinstitut, sondern genießt auch europa- und weltweit hohes Ansehen.

Forschungseinrichtungen in Deutschland
Die Karte zeigt die Forschungseinrichtungen in den verschiedenen Bundesländern (Quelle: http://www.laendercheck-wissenschaft.de/archiv/forschung/index.html)

Die PTB wird als eine nachgeordnete Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (Opens external link in new windowBMWK) geführt und ist somit Teil der sogenannten Ressortforschung. Jedoch versteht sich die PTB weder als „klassische“ Behörde, noch handelt sie so. Vielmehr ist sie eine F&E-Einrichtung mit zugleich hoheitlichem Dienstleistungsauftrag, der in derzeit insgesamt 22 Gesetzen und Verordnungen festgehalten ist. Die Forschungsarbeiten in der PTB sind dabei stets metrologisch geprägt, prinzipiell anwendungsorientiert und damit deutlich unterschieden von reiner Grundlagenforschung. Ihr sehr spezieller methodischer Ansatz macht die PTB zu einer wichtigen Partnerin für die unterschiedlichsten Kooperationsprojekte mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Innerhalb der deutschen Forschungslandschaft spielt die PTB aufgrund ihrer metrologischen Kompetenz eine zentrale Rolle, die sie allerdings nur dann auch vollständig ausfüllen kann, wenn für sie dieselben Spielregeln wie für alle übrigen Forschungspartner gelten.

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Euramet-Mitglieder
Mitglieder und assoziierte Mitglieder von Euramet (European Association of National Metrology Institutes. (Abb. Euramet)

Die „klassische“ (physikalisch dominierte) Metrologie steht permanent vor der Aufgabe, die Messbereiche zu erweitern und die Messunsicherheiten zu verringern. Doch längst klopfen auch andere Disziplinen wie die Chemie, die Biotechnologie und die Medizin an die Türen der Metrologie. Und schließlich steht die Metrologie auch in der Pflicht, zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit beizutragen – Gesundheit, Energie, Umwelt, Sicherheit und Mobilität sind hier die großen Themen. Ein einzelnes nationales Metrologieinstitut könnte die Menge dieser Aufgaben allein gar nicht schultern. Daher ist in Europa ein Gruppenprozess angestoßen und auf gutem Weg: Erstmals haben sich die meisten der europäischen Metrologieinstitute verpflichtet, bei den derzeitigen und bei den zukünftigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu kooperieren und die daraus resultierenden Projekte gemeinsam durchzuführen. Dieses Vorgehen wird von der Europäischen Kommission in erheblichem Umfang gefördert. Ebenso hoch wie die EU-Förderung muss dabei der Eigenanteil der beteiligten Partner sein. Die PTB als das größte Metrologieinstitut Europas schultert – ihrer Größe entsprechend – rund 40 % der aufzubringenden Mittel. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die hochgesteckten Erwartungen. Der Trend ist eindeutig: Die früher vorwiegend national bestimmte Metrologieforschung wird eine Europäerin.

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BIPM-Logo
Das Internationale Büro für Maß und Gewicht (Bureau international des poids et mesures) in Sèvres bei Paris ist das ausführende Organ der Meterkonvention.

Die PTB mit ihren ca. 2100 Mitarbeitenden ist das zweitgrößte Metrologieinstitut der Welt und das größte Europas. Vom Beginn ihrer mehr als 135-jährigen Geschichte an wurde in der PTR/PTB großer Wert auf eine umfangreiche, exzellente Forschungstätigkeit gelegt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die PTB weltweit einen guten Ruf genießt. Im Jahre 2017 Opens external link in new windowurteilte der deutsche Wissenschaftsrat: „Die PTB zählt zu den weltweit führenden Metrologieinstituten. Ihre zentralen Aufgaben der Darstellung, Bewahrung und Weitergabe physikalischer Einheiten zur Sicherung der internationalen Einheitlichkeit der Maße erfüllt die PTB insgesamt in sehr guter, großenteils exzellenter Qualität. (...) Aufgrund ihres insgesamt sehr hohen Leistungsniveaus genießt die PTB national wie international hohe fachliche Anerkennung."

Ihrer internationalen Bedeutung entsprechend ist die PTB stark in die Organe der Meterkonvention* eingebunden. 

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Die Meterkonvention

*Die Meterkonvention ist ein Vertrag, der im Jahre 1875 durch 17 Staaten unterzeichnet wurde und als Meilenstein für die internationale Durchsetzung des metrischen Systems gilt. Dabei wurde auch das Internationale Büro für Maß und Gewicht (BIPM) und dessen Generalkonferenz für Maß und Gewicht (CGPM) gegründet. Diese beiden Institutionen sind bis heute für die internationale Standardisierung des SI zuständig.