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Vom Realismus zum nationalsozialistischen Gigantismus: Die Neubaupläne der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt

PTB Kolloquium

Vor dem Hintergrund einer wachsenden Diskrepanz zwischen den zu lösenden Aufgaben und den bestehenden Einrichtungen der Physikalisch Technischen Reichsanstalt hatte es seit Mitte der zwanziger Jahren verstärkt Überlegungen über einen Neubau und die Reorganisation der Reichsanstalt gegeben, die jedoch durch die Weltwirtschaftskrise nicht verfolgt werden konnten. Dies schien sich mit der nationalsozialistischen Machtübernahme im Januar 1933 und der Einsetzung von Johannes Stark als Präsident der PTR zu ändern. Bereits im Dezember 1933 legte dieser gigantisch zu nennende Pläne für den Neubau der Reichsanstalt vor, die Teil seiner Pläne waren, die PTR zum „Zentralorgan für die Organisation der gesamten wissenschaftlichen Erforschung der Vorgänge und Eigenschaften an unbelebten Körpern und außerdem das Zentralorgan für die wissenschaftliche Unterstützung der gesamten Wirtschaft und Landesverteidigung des Deutschen Reiches“ zu machen. Der Vortrag wird die Beschreibung und das Schicksal der Starkschen Neubaupläne für die PTR in den Kontext der Indienstnahme der Reichsanstalt durch die nationalsozialistische Wissenschafts- und Forschungspolitik stellen sowie die politischen, institutionellen und wissenschaftlichen Aspekte der Entwicklung der PTR während der sechsjährigen Präsidentschaft von Johannes Stark beleuchten.