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Galileo in Braunschweig

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04.01.2016

Seit den ersten Anfängen von GPS in den 1980er Jahren werden GPS-Signale nicht nur zur Positionierung sondern auch in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Anwendungen verwendet. Die relevanten Disziplinen sind Untersuchung von Troposphäre, Ionosphäre, Zeit-und Frequenzübertragung, Geodäsie und allgemein Erdbeobachtung. Im Jahr 2007 fand das erste speziell diesen Fragestellungen gewidmete Kolloquium mit Fokus auf das damals noch sehr wenig entwickelte europäische System Galileo statt. Die fünfte Auflage fand vom 27. – 29. Oktober in der PTB statt, gemeinsam organisiert von ESA und PTB. Knapp über 100 Wissenschaftler präsentierten neueste Ergebnisse in 55 Vorträgen und 18 Postern. Die Präsentationen und eingereichten Manuskripte werden auf der Kolloquiums-Webseite publiziert: (http://www.congrexprojects.com/2015-events/15a08/).

In einer Sitzung wurde über Vorschläge berichtet, die beiden beim Start am 22. August 2014 nicht auf ihre vorgesehene kreisförmige Bahn in 23 222 km Höhe gelangten Galileo-Satelliten 5 und 6 für einen ambitionierten quantitativen Test der Allgemeinen und Speziellen Relativitätstheorie zu verwenden. Wegen der nach Bahnkorrekturen verbliebenen Exzentrizität von 0.156 sind die Uhren an Bord periodisch Schwankungen ihrer Bahngeschwindigkeit und des Gravitationspotentials der Erde unterworfen. Dank der hervorragenden Frequenzstabilität der an Bord betriebenen Atomuhren besteht die Möglichkeit, die dann auftretenden periodischen Frequenzänderungen nachzuweisen und mit Vorhersagen der Theorie zu vergleichen, und das über einen ausgedehnten Zeitraum. Die ESA hat kürzlich diese Vorschläge der Wissenschaftler des ZARM Center of Applied Space Technology and Microgravity, Bremen, und aus SYRTE, Observatoire de Paris positiv bewertet und entsprechende Studien bewilligt. Nähere Einzelheiten findet man unter www.esa.int/Our_Activities/Navigation/Galileo_satellites_set_for_year-long_Einstein_experiment .

Bild  442_Galileo

Teilnehmer des 5. Kolloquium „Scientific and Fundamental Aspects of the Galileo Programme“.

 

 

 

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