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Optische Münzprüfung anhand spektraler Reflexionseigenschaften

Kategorien:
  • Metrologie für die Wirtschaft
31.12.2004

Durch die Einführung des Euro im Jahre 2002 wurde einer der größten Währungsräume der Welt geschaffen. Daher steht der Euro mittlerweile besonders im Fokus von Geldfälschern. In den vergangenen drei Jahren seit der Währungseinführung wurde der Euro mehrfach Opfer gezielter Münzfälschungsattacken. Dabei ist zu beobachten, dass die „Täuschungsqualität“ solcher Falsifikate immer besser wird.

Derzeitige Münzprüfer in Automaten nutzen elektromagnetische Sensoren zur Charakterisierung der Münzen. Zusätzliche Sicherheit bei der Münzprüfung lässt sich nur durch Kombination mit anderen Methoden, wie z. B. den berührungslosen optischen Methoden, erreichen.


Laboraufbau zur materialspezifischen Reflexionsprüfung an Euro-Münzen

Zusammen mit einem großen deutschen Hersteller von Münzprüfern untersucht die PTB in einem vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWA) geförderten Projekt die spektralen Reflexionseigenschaften von Münzoberflächen als ein mögliches zusätzliches Prüfkriterium. Neben dem Prägebild unterscheiden sich Münzen auch durch spektral unterschiedliches Reflexionsverhalten der verschiedenen metallischen Oberflächen. Es wurden deshalb die spektral-, winkel- und ortsaufgelösten Reflexionsgrade der verschiedenen Oberflächen von Euro-Bicolor- sowie Euro-homogenen Münzen gemessen. Die bisherigen Messungen zeigen, dass sich der charakteristische spektrale Verlauf der Reflexion für höherwertige Münzlegierungen nicht mit dem Abnutzungsgrad verändert. Trotz Verringerung des Reflexionssignals mit steigender Abnutzung, kann durch eine geeignete Normierung die materialspezifische Reflexion rekonstruiert werden.

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