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Testumgebung für Messunsicherheitssoftware

Software zur Abschätzung/Berechnung der Messunsicherheit ist aufgrund ihrer Bedeutung für die Metrologie gründlich zu validieren. In den letzten Jahren hat sich das Angebot solcher Software verbreitert und in der Folge zu wiederholten Validierungsaufträgen geführt. Um die Bewertung mit gleicher Methodik durchzuführen und damit die Ergebnisse grundsätzlich vergleichbar zu machen, ist eine unabhängige Testumgebung mit universeller Testdatenbasis entwickelt worden.

 

Die Entwicklung beinhaltete insbesondere ……

  • den Entwurf eines Datenmodells, das sämtliche für die Messunsicherheitsberechnungen benötigten Angaben enthält, einschließlich begleitender Informationen wie numerischen Fehlergrenzen, Zahl signifikanter Stellen, Zahlenformate u.ä.,
  • die Umsetzung des Datenmodells in ein xml-Format und eine entsprechende Grammatik, sowie den Aufbau eines Parsers für das xml-Format,
  • den Aufbau der universellen Testdatenbasis mit Testfällen, die jeweils einem bestimmten Abschnitt der relevanten Normen entsprechen sowie dem oben beschriebenen xml-Format folgen,
  • die Programmierung mehrerer Konverter, die die universellen Testfälle so konvertieren, dass ein bestimmtes zu prüfendes Programm damit versorgt werden kann. Dabei geht es nicht nur um die technischen Parameter der Prüfung (Anpassung an die Art der Benutzeroberfläche oder an das Betriebssystem), sondern auch um fachliche Spezifika des zu prüfenden Programms (Programmoptionen, die vor dem Testen gesetzt werden müssen, Art der Zahlendarstellung, ..).

 
Die wichtigsten Merkmale der entstandenen Testumgebung sind …

  • Nutzbarkeit der universellen Testfälle für prinzipiell jede Art von Messunsicherheitssoftware, unabhängig vom verwendeten Betriebssystem oder der verwendeten Benutzungsoberfläche,
  • strikte Rückführbarkeit jedes einzelnen Testfalls (und damit der dazugehörigen Testergebnisse) auf einen Abschnitt der relevanten Normen,
  • Klassifizierung und Filterung der Testfälle nach positiven und negativen Testfällen, nach Testfällen zu formalen oder informellen Abschnitten der Normen und nach fachlichen Themenkreisen (Behandlung von Typ A-Größen, Berechnung des Sensitivitätskoeffizienten u.ä.) und damit verbunden die Möglichkeit, nur Testfälle zu bestimmten Themen zu verwenden.

 

Mit der bereitgestellten Testumgebung sind bisher drei Softwarepakete validiert worden.