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Kalibrierung von Therapiedosimetern zur Anzeige der Wasser-Energiedosis

Falls Sie Ihr Dosimeter in den Referenzstrahlungsfeldern der PTB kalibrieren lassen wollen, ist die Vorgehensweise hier beschrieben.

Bei der Kalibrierung eines Dosimeters in Einheiten der Wasser-Energiedosis wird unter genau definierten Bezugsbedingungen der Proportionalitätsfaktor zwischen der Anzeige des Dosimeters und der Dosis am Messort bestimmt. Dazu wird die Dosimetersonde - im Allgemeinen eine Ionisationskammer - im Wasserphantom mit einer bekannten Dosis bestrahlt und gleichzeitig das erzeugte Signal (elektrische Ladung) gemessen. Der Kalibrierfaktor ergibt sich aus dem Verhältnis des unter Bezugsbedingungen gemessenen Dosimetersignals zu der bekannten Dosis.

Da in der Praxis bei Dosismessungen nicht immer alle Bezugsbedingungen eingehalten werden können (z.B. weichen der Luftdruck oder die Temperatur von ihren Bezugswerten ab), muss das gemessene Dosimetersignal so korrigiert werden, dass der ermittelte Kalibrierfaktor für die Bezugsbedingungen gilt. Dazu müssen neben dem Dosimetersignal zahlreiche weitere Messgrößen, wie z.B. der Luftdruck, die Temperatur des Wassers im Phantom, die Luftfeuchte oder die Kammerspannung, erfasst werden.

Ausführliche Informationen zur Durchführung einer Kalibrierung und zu den zu beachtenden Einflussgrößen finden sich in dem unter Mitwirkung der PTB von der Internationalen Atomenergiebehörde (Opens external link in new windowIAEA) erstellten Dokument TRS-469 "Opens external link in new windowCalibration of Reference Dosimeters for External Beam Radiotherapy".

Für Dosismessungen in der Strahlentherapie auf der Grundlage der Norm DIN 6800-2 ist die Verwendung von Ionisationskammerdosimetern vorgeschrieben, die im 60Co-Strahlungsfeld zur Anzeige der Wasser-Energiedosis kalibriert sind.

Die PTB bietet darüber hinaus auch Kalibrierungen in den hochenergetischen Photonenstrahlungsfeldern der klinischen Linearbeschleuniger an. Solche direkten Kalibrierungen bieten unter Umständen den Vorteil einer kleineren Messunsicherheit der Dosismessung und können z.B. für Forschungsvorhaben eine Rolle spielen, bei denen es auf eine sehr präzise Dosimetrie ankommt.

Alle Kalibrierungen in Einheiten der Wasser-Energiedosis sind auf die Primärnormal-Messeinrichtung für die Wasser-Energiedosis, das Wasserkalorimeter, rückführbar.