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Tägliche Messergebnisse nach dem Unfall in Fukushima 2011

Nach dem durch ein Erdbeben und einem nachfolgenden Tsunami im März 2011 ausgelösten Reaktorunfall im japanischen Fukushima wuchs in der Bevölkerung die Sorge vor einer zusätzlichen Strahlenexposition. Zwar wurden Spuren künstlicher radioaktiver Stoffe, die ihren Ursprung in Japan hatten, auch an bundesdeutschen Spurenmessstellen registriert. Die gemessenen Werte waren jedoch unbedenklich und führten zu keinen bedeutsamen Dosisbeiträgen durch die abgelagerten Radionuklide.

Die von der PTB normalerweise im Wochen- und Monatsrythmus ermittelten Messwerte wurden während des Durchzugs der mit Radionukliden aus Fukushima kontaminierten Luftmassen um tägliche Messungen ergänzt, die der Öffentlichkeit in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zur Verfügung gestellt wurden.

Als Kurzinformation stellen wir hier die täglichen Abläufe in unserer Spurenmessstelle vor, wie sie bei aktuellen Anlässen wie dem Fukushima-Unfall erfolgen.

Anstatt die Staubproben immer "Von Montag bis Montag" zu entnehmen, wird täglich ein frisches Filter auf den Hochvolumen-Luftstaubfilter gelegt. Dadurch sinkt zwar die Messempfindlichkeit, man erreicht jedoch eine bessere Zeitauflösung, was zum Beispiel bei sich häufig ändernden Randbedingungen die wichtigere Information sein kann.

Abweichend vom Routinebetrieb, wenn die morgens vom Staubsammler genommene Probe vor dem Beginn der ersten Messung für einige Stunden gelagert wird, startet diese Messung möglichst sofort. Durch die Lagerung würde zwar erreicht, dass die kurzlebigen, natürlich radioaktiven Nuklide aus den Zerfallsreihen von Uran und Thorium zerfallen, die eine Messung von Spuren künstlicher Radionuklide mit einem Gammaspektrometer erschweren. Klingen diese natürlichen Radionuklide in einer Wartezeit vor der Messung ab, so erhöht sich die Messempfindlichkeit für die künstlichen Radionuklide. Man sagt "die Nachweisgrenze wird besser". Wird dagegen ein Messergebnis zur schnellen Feststellung von Veränderungen gewünscht, sollte eine Probe eher "früh" gemessen werden.

Die Messergebnisse werden auf Plausibilität geprüft und dann möglichst schnell zur Leitstelle beim Bundesamt für Strahlenschutz weitergeleitet. Die Leitstelle fasst die Ergebnisse aller deutschen Spurenmessstellen zusammen und bewertet sie radiologisch, bevor sie die Ergebnisse und deren radiologische Bewertung auf der Opens external link in new windowInternetseite des BfS veröffentlicht. PTB und DWD veröffentlichen die jeweils eigenen Messwerte anschließend auch auf den eigenen Internetseiten und verweisen für die radiologische Bewertung der Messergebnisse auf die zusammenfassende Seite der Leitstelle.

Ergänzende und vertiefende Informationen zu dem Unfall in Fukushima finden sich hier: