Verbesserte metrologische Methoden und Standards für flüssige und feste Biokraftstoffe

(Improved metrological methods and standards for liquid and solid biofuels)

Biokraftstoffe, die durch moderne biologische Prozesse hergestellt werden können mittelfristig dabei helfen die Ziele der EU zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Die Informationen über Art und Qualität der eingesetzten Biomasse oder des Biokraftstoffs sind wichtig, um die Optimierung ihrer Verbrennung im Hinblick auf höhere Wirkungsgrade und geringere Emissionen bei der Energieerzeugung zu unterstützen und auch eine faire Bilanzierung oder Besteuerung nach ihrem Energiegehalt zu ermöglichen. Die langfristige Zuverlässigkeit und weltweite Vergleichbarkeit der Analysedaten muss gewährleistet sein, und die vollständige Kenntnis der Rückverfolgbarkeitskette ist erforderlich, um die Rückführung auf das Internationale Einheitensystem (SI) für Online-Messergebnisse aus flüssigen und festen Biokraftstoffanalysen herstellen zu können.

Diese Herausforderungen werden im EMPIR-Projekt BIOFMET adressiert, das im Sommer 2020 mit gestartet ist und mehrere europäische Partner aus verschiedenen Metrologischen Instituten, Hochschulen und Industrien einbezieht. Ein Ziel dieses Projekts ist die Optimierung der Energieerzeugung auf Basis fester und flüssiger Biokraftstoffe durch eine schnellere und genauere Bestimmung der wichtigsten Biokraftstoffparameter. In diesem Zusammenhang erforscht es präzisere messtechnische Methoden und die Entwicklung fortschrittlicher rückführbarer Messnormale zur Bestimmung des Energiegehalts, von Verunreinigungen und des Aschegehalts sowie die Entwicklung neuer Feuchtigkeitsübertragungsnormale, Kalibriersysteme und Referenzmaterialien.

Die Arbeitsgruppe 3.32 der PTB betrachtet die messtechnischen Rahmenbedingungen für Energiegehaltsmessungen mittels Bombenkalorimetrie, um die Rückführbarkeit neu entwickelter Verfahren zur Energiegehaltsmessung im Feld zu gewährleisten. Konkret geht es dabei um die Messung der Brennwerte verschiedener Arten von festen (hoch- und minderwertige Hackschnitzel, Holzpellets) und flüssigen Biokraftstoffen (Bioethanol und Biodiesel), die in einem Ringversuch mit anderen nationalen Metrologieinstituten verglichen werden.

Dieses Projekt wird durch das Programm EMPIR (European Metrology Programme for Innovation and Research) von EURAMET (European Association of National Metrology Institutes) finanziert. Dieses Programm wird von den teilnehmenden Staaten und dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union kofinanziert.

Weitere Informationen: http://biofmet.eu/