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Bestimmung von Wachstumshormon im Serum: Vergleichsmessung zweier NMI-Laboratorien

02.02.2011

Das Protein Wachstumshormon ist in der Laboratoriumsmedizin ein diagnostischer Marker für Wachstumsstörungen. In der PTB wurde basierend auf Isotopenverdünnungs-Massenspektrometrie (IDMS) ein Verfahren zur Bestimmung von Wachstumshormon im Serum entwickelt. Die Methode beinhaltet die Zugabe von spezifischen synthetischen stabilisotopen-markierten Fragmenten des Wachstumshormons zur Serumprobe und eine anschließende enzymatische Freisetzung der entsprechenden natürlichen Fragmente aus dem Protein im Serum. Störende Serumbestandteile werden durch eine zweistufige flüssigchromatographische Aufreinigung der Fragmente abgetrennt und die angereicherten Fragmente stellvertretend für das intakte Protein massenspektrometrisch bestimmt.

Im Laboratorium des LGC in UK wurde eine alternative Methode zur Bestimmung von Wachstumshormon im Serum entwickelt. Im Unterschied zur PTB-Methode wird die Aufreinigung und die enzymatische Freisetzung der Fragmente in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Nach Zugabe des intakten stabilisotopen-markierten Proteins wird zunächst das intakte Protein durch zweistufige Flüssigchromatographie aus dem Serum isoliert, bevor das Protein und dessen isotopenmarkierten Gegenstücks im angereicherten Extrakt enzymatisch fragmentiert wird, und die Fragmente massenspektrometrisch bestimmt werden.

Zum Vergleich der Leistungsmerkmale Richtigkeit und Empfindlichkeit der beiden Methoden wurde eine gemeinsame Probe hergestellt. Die Probe besteht aus Serum, das zuvor an Wachstumshormon abgereichert wurde. Dieses Serum wurde anschließend mit einer genau bekannten Menge an Wachstumshormon-Referenzsubstanz versetzt.

Zusätzlich zur hergestellten „künstlichen“ Probe wird auch eine klinische Serumprobe mit beiden Methoden bestimmt, um zu zeigen, ob mit den vorliegenden Methoden auch endogenes Wachstumshormon in realen Proben bestimmt werden kann.

Ansprechpartner:

C. Arsene, AG 3.12, cristian.arsene(at)ptb.de