Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt

Zündwirksamkeit von Ultraschall gegenüber Partikeln und Staub-Luft Gemischen

01.11.2011

Ultraschall ist in der Europäischen Explosionsschutz-Richtlinie 94/9/EG (ATEX) als eine von 13 potentiellen Zündquellen genannt. In der DIN EN 1127-1 [1] ist für Ultraschallanwendungen ein Grenzwert von 1 mW/mm² festgelegt. Allerdings fehlte bisher der Nachweis, dass Ultraschall tatsächlich explosionsfähige Gemische zünden kann. Ziel der Untersuchung ist daher, Bedingungen zu finden, unter denen sich mit Ultraschall explosionsfähige Gemische entzünden lassen. Gegenstand der Untersuchungen waren zunächst Partikel und Staub-Luft-Gemische im Ultraschallfeld.


Dabei ist es erstmals gelungen, in einem Ultraschallstehwellenfeld ein Schwefelstaub-Luft-Gemisch zu zünden. Aus den Zündversuchen ergeben sich Bedingungen, die für eine solche Zündung notwendig sind. Damit ist es nun möglich, in den TRBS 2152 Teil 3 [2] Schutzmaßnahmen für den sicheren Betrieb von Ultraschallanlagen in den Zonen 20, 21 und 22 abzuleiten. Zudem lassen sich analog in der DIN EN 1127-1 die Schutzmaßnahmen für die Gerätekategorien formulieren. Insbesondere lässt sich der bislang sehr allgemein gefasste und nicht näher spezifizierte Grenzwert von 1 mW/mm² durch einen präziser zu messenden Schalldruckpegel ersetzen. Außerdem lassen sich Bedingungen formulieren, unter denen auch bei hohen Schalldruckpegeln eine Zündung ausgeschlossen werden kann.
Nachdem die Untersuchungen zur Zündwirksamkeit gegenüber Staub-Luft-Gemischen abgeschlossen sind, werden im weiteren Untersuchungen in Ultraschallbädern durchgeführt.

Literatur

 

[1]

 DIN EN 1127-1:2011: Explosionsfähige Atmosphären - Explosionsschutz - 
Teil 1: Grundlagen und Methodik; Deutsche Fassung EN 1127-1:2011
[2]



 Technische Regeln für Betriebssicherheit TRBS 2152 Teil 3: Gefährliche 
explosionsfähige Atmosphäre – Vermeidung der Entzündung
gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre
(GMBl. Nr. 77 vom 20. November 2009 S. 1583

 

Ansprechpartner

Lars Hendrik Simon, FB 3.7, lars.h.simon(at)ptb.de