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Kooperation mit dem Deutschen Amateur-Radio-Club e. V. (DARC)

06.12.2011

Die Mitglieder des Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. (DARC) müssen als Betreiber von ortsfesten Funkstellen nachweisen, dass ihre elektromagnetischen Aussendungen die gültigen Feldstärkegrenzwerte nicht überschreiten. Dies geschieht am zuverlässigsten durch direkte Messung mit Hilfe von Feldsonden, die jedoch kalibriert sein müssen, um eine aussagekräftige Messung zu ermöglichen. Der DARC bietet seinen Mitgliedern Feldstärkemessgeräte zur kostenlosen Ausleihe an. Um damit gerichtsverwertbare Messergebnisse erzielen zu können, müssen die Feldsonden rückgeführt auf die Einheiten des internationalen Einheitensystems (SI) kalibriert werden. Damit nicht jede einzelne Feldsonde aufwändig und kostenintensiv in den Normalmesseinrichtungen der PTB kalibriert werden muss, hat der DARC in Kooperation mit der PTB eine symmetrische Streifenleitung als Gebrauchsnormal für die Kalibrierung von Feldsonden entwickelt. In der Parallelplattenleitung für den Frequenzbereich zwischen 1 MHz und 30 MHz breitet sich eine nahezu ideale transversale elektromagnetische Welle aus, so dass aufgrund der Fernfeldbedingungen fast ideale Voraussetzungen für die Kalibrierung von Feldsonden herrschen. Gemäß den Anforderungen des DARC können Feldstärken zwischen 2 V/m und 200 V/m eingestellt werden. Die Abmessungen der Parallelplattenleitung ermöglichen das gleichzeitige Einbringen sowohl des Transfersensors zur Anbindung an das nationale Feldstärkenormal der PTB, als auch des Kalibrierobjektes. Auf diese Weise ist eine besonders schnelle Kalibrierung mit geringer Messunsicherheit möglich. Die PTB profitiert von der Kooperation durch Entlastung des normalen Kalibrierbetriebs und nutzt die symmetrische Streifenleitung für Grundlagenuntersuchungen zur Kalibrierung von Magnetfeldsensoren im Hochfrequenzbereich.

 

 

Bild:
Parallelplattenleitung mit Transfersensor zur Anbindung an das nationale Feldstärkenormal der PTB.

 

 

 

Ansprechpartner: T. Kleine-Ostmann
Fachbereich 2.2 : Hochfrequenz und Felder