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Prüfeinrichtung für Temperatureinflüsse auf das Messverhalten von Gasmessgeräten

10.11.2008

Eine neue Prüfeinrichtung für Gasmessgeräte mit Temperierung der Prüfluft zwischen -40 °C und +80 °C wurde 2008 in Betrieb genommen und erste Reihenuntersuchungen an Laminardurchflusssensoren wurden im Rahmen einer Diplomarbeit erfolgreich durchgeführt.

Die Konformitätsbewertung nach der europäischen Messgeräterichtlinie MID erfordert insbesondere bei Gasmessgeräten die Prüfung auf Messrichtigkeit im gesamten Bereich der Nennbetriebsbedingungen. Diese decken einen Temperaturbereich von -40 °C bis +80 °C ab, was einen erheblichen messtechnischen Aufwand darstellt. Im Zuge der Sicherstellung eigener Kompetenz wurde im Fachbereich Gase eine entsprechende Prüfeinrichtung aufgebaut, die geeignet ist, Messgeräte bis zur Baugröße G160 im gesamten geforderten Temperaturbereich mit einer Messunsicherheit von 0,25% und weniger zu untersuchen. Zur Vermeidung von Kondensation wird, wie im Prinzipschema dargestellt, getrocknete Druckluft verwendet.

Prinzipschema des Temperaturprüfstandes für Gasmessgeräte

Bild 1: Prinzipschema des Temperaturprüfstandes für Gasmessgeräte

Als Durchflussnormale dienen kritisch betriebene Venturidüsen, die mit Eingangsdrücken bis maximal pabs = 8 bar kalibriert werden.
In den vergangenen Monaten ist die Erprobung der Teilsysteme erfolgreich absolviert worden und eine erste Reihenuntersuchung zum temperaturabhängigen Verhalten von Laminardurchflusselementen konnte im Rahmen einer Diplomarbeit erfolgreich abgeschlossen werden. Die Ergebnisse spiegeln die temperaturbedingten Viskositäts- und Dichteänderungen der Prüfluft sehr gut wieder.
Für das kommende Jahr liegen bereits die ersten Anfragen im Zusammenhang mit Konformitätsbewertungen nach MID und OIML vor.

Ansprechpartner:

Rainer Kramer, FB 1.4, AG 1.42, E-mail: Rainer.Kramer@ptb.de