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Ein hochgenauer Blick auf die Sonne

An Bord der Internationalen Raumstation ISS misst seit Februar dieses Jahres das Solar-Spektroradiometer SOLSPEC die spektrale Bestrahlungsstärke der Sonne. Seine hohe Genauigkeit war durch die Kalibrierung an einem Hochtemperatur-Hohlraumstrahler der PTB sichergestellt worden.

Das Solar-Spektrometer SOLSPEC am europäischen Raumfahrtmodul Columbus der internationalen Raumstation ISS (Foto: NASA).

Im Februar 2008 wurde das europäische Raumfahrtmodul Columbus mit dem Space-Shuttle Atlantis zur internationalen Raumstation ISS transportiert und dort installiert. Mit an Bord war auch die externe Versuchsplatt form SOLAR mit verschiedenen Experimenten zur Beobachtung der Sonne. Das Solar-Spektroradiometer SOLSPEC ist dabei die zentrale Messstation, mit der die spektrale Bestrahlungsstärke der Sonne vom UV-Spektralbereich bis ins nahe Infrarot lückenlos über einen längeren Zeitraum beobachtet wird. Vor dem Start machte dieses Instrument zur Absolutkalibrierung Station in der PTB.

Das internationale SOLSPEC-Team nutzte für seine Messungen die berechenbare spektrale Bestrahlungsstärke eines Hochtemperatur-Hohlraumstrahlers der PTB. Bei Strahlertemperaturen um 3100 K mit hoher Temperaturstabilität (Drift < 0,2 K/h) und einer erweiterten Temperaturmessunsicherheit von nur 1 K konnte das Team die spektrale Bestrahlungsstärke präzise bestimmen und SOLSPEC genau kalibrieren.

Die erreichten Messunsicherheiten dieser zweiten Auflage des SOLSPEC-Experimentes sind damit noch deutlich geringer als bei dessen Vorgänger, der in den 1990er Jahren bereits bei Weltraummissionen verlässliche und präzise Messdaten geliefert hat. Mittlerweile hat SOLSPEC seine für 15 Monate geplante Aufgabe begonnen und beobachtet die Sonne.

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