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67. Sitzung des Kuratoriums

31.03.2017

Die jährliche Sitzung des Kuratoriums der PTB fand in diesem Jahr am 12. und 13. Mai in Braunschweig statt. Nach den Laborbegehungen im Anschluss an die einleitende offizielle Begrüßung durch den Präsidenten folgten drei Fachvorträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern über ihre jüngsten Arbeiten. Dr. Friederike Stein berichtete über die „Validierung quantisierter Einzelelektronen- Stromquellen auf Sub-ppm-Level“, ein Thema, das im Hinblick auf die Realisation des neuen Ampere von Bedeutung ist. Anschließend konnte Dr. Janine Noordmann in ihrem Vortrag „Toxische Schwermetalle in Arzneimitteln – SI-rückführbare Kalibrierlösungen, eine PTB-Kooperation mit EDQM und BAM“ ein Thema mit direktem gesellschaftlichen Bezug vorstellen. Die Veranstaltung wurde von Dr. Ingo Kröger mit seinem Beitrag „Höchstgenaue laserbasierte Messungen an Referenz- Solarzellen“ abgerundet.

Mitglieder des Kuratoriums besichtigen eines der weltweit sieben Terminals, die im Rahmen der Vorbereitungen der ESA-Mission „Atomic Clock Ensemble in Space“ (ACES) zum Vergleich von Atomuhren auf der Erde und auf der Internationalen Raumstation ISS dienen sollen. Hier auf dem Dach des Meitner-Baus der PTB ist die zum Himmel gerichtete drehbare Antenne zu sehen.

Teilnehmer der Kuratoriumstagung 2016

Am Vormittag des zweiten Sitzungstages eröffnete Stefan Schnorr als Präsident des Kuratoriums die eigentliche Sitzungsveranstaltung. Er begrüßte die neu berufenen Kuratoriumsmitglieder, mit deren Beteiligung das Gremium inzwischen einen Frauenanteil von mehr als 40 % erreicht hat. In seinem Bericht ging er auf die politischen Entwicklungen mit Relevanz für die Tätigkeitsfelder der PTB ein. Als Thema von herausgehobener Bedeutung erwähnte er dabei den digitalen Wandel der Wirtschaft.

Prof. Joachim Ullrich stellte in seinem Bericht des PTB-Präsidenten einige Höhepunkte der Arbeiten des vergangenen Jahres vor, zu denen u. a. die Projekte im Zusammenhang mit der Neudefinition des Internationalen Systems der Einheiten gehören. Dabei sind die gesteckten Ziele zu neuen Realisierungsmöglichkeiten der Sekunde, des Ampere und des Kilogramms entweder bereits erreicht oder die Zielerreichung bis zum Ende der vorgesehenen Zeit in Sichtweite. Zu den metrologischen Dienstleistungen ging Ullrich auf die erfolgte Neuordnung des Mess- und Eichrechts ein und erläuterte darüber hinaus die Aktivitäten im Technologietransfer, hier insbesondere das neu aufgelegte Förderprogramm TransMeT, in dessen Rahmen Kooperationen mit KMUs unterstützt werden. Ein weiterer Themenblock betraf die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig im Rahmen der Metrologie-Initiative Braunschweig (MIB) und des „Laboratory for emerging nanometrology“ (LENA), eines Forschungszentrums, für das in diesem Jahr der Grundstein gelegt worden ist. Die Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover wurde durch den neuen Sonderforschungsbereich „Designed Quantum States of Matter“ (DQ-mat) unter Federführung des QUEST-Instituts gestärkt, wobei die PTB mit vier Teilprojekten involviert ist. Mit beiden Universitäten ist die PTB auch im Forschungsverbund QUANOMET aktiv, der die Themenbereiche Quantentechnologien, Nanotechnologien und Metrologie umfasst. Um auch zukünftig die notwendige Infrastruktur für Metrologie mit höchster Präzision gewährleisten zu können, wies Ullrich auf das von der PTB erarbeitete Liegenschaftskonzept hin, das vom Kuratorium deutliche Zustimmung erfuhr. Insgesamt war das Kuratorium von den Leistungen der PTB und der vorgestellten Strategie überzeugt und befürwortete ein entschlossenes Voranschreiten.