Kann man Infraschall und Ultraschall hören?
Zunächst wurden die subjektiven Hörschwellen einer Testpersonengruppe von 2 Hz (Infraschall) bis 125 Hz (Hörschall) und von 14 kHz (Hörschall) bis 24 kHz (Ultraschall) bestimmt. Danach wurde mithilfe der bildgebenden Verfahren untersucht, ob und in welchem Gehirnareal die akustischen Stimuli außerhalb des Hörfrequenzbereiches Reaktionen hervorrufen. Dieselben Probanden wurden mithilfe der Magnetoenzephalografie (MEG) und der funktionalen Magnetresonanztomografie (fMRT) untersucht. Im Tieffrequenz- und Infraschallbereich konnte bis hinab zu 8 Hz eine Aktivierung im auditiven Kortex nachgewiesen werden. Ein lokales Minimum bei 20 Hz legt die Vermutung nahe, dass sich der Mechanismus des Hörens möglicherweise bei etwa 20 Hz ändert, dass also Infraschall (unterhalb 16 Hz) und Hörschall (oberhalb 20 Hz) vom Gehirn auf unterschiedliche Art wahrgenommen bzw. verarbeitet werden. Im Ultraschallbereich (oberhalb 16 kHz) zeigten weder die MEG- noch die fMRT-Messungen eine Aktivierung im auditiven Kortex.
Mit seinen Ergebnissen hat das Projekt die Grundlagen für neue und bessere Messmethoden bereitgestellt, mit denen längerfristig auch besser begründete Expositionsobergrenzen festgelegt werden können.