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Nanopartikel-Messsystem für die Corona-Impfstoffforschung

Aus dem Jahresbericht 2021
14.04.2022

Nanopartikel können in Impfstoffen eingesetzt werden, um Wirkstoffe zu transportieren. Das von der PTB und der LUM GmbH zum Patent angemeldete Analysemesssystem kann diese Partikel genau charakterisieren und auch bei sehr hohen Ausgangskonzentrationen kleinste Größenunterschiede bis in den Nanometerbereich hinein ermitteln. (Abbildung: Adobe Stock /weyo)

Nanoteilchen sind Tausendsassas. Unter anderem sind sie in der Medizin interessant, um Medikamente oder Impfstoffe gezielt tief in den Körper zu transportieren. Für solche Zwecke muss die Konzentration der winzigen Teilchen möglichst genau bekannt sein. Doch Nanopartikel stellen große Anforderungen an die Messtechnik, die man für die Produktentwicklung, die Kontrolle der Produktionsqualität und nicht zuletzt auch für die Risikobewertung der Produkte braucht. Dafür hat die PTB gemeinsam mit der Firma LUM GmbH in Berlin ein neuartiges, sehr genaues Analysemesssystem entwickelt. Erste Geräte wurden bereits einem weltweiten Pharmakonzern für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes sowie an eine große deutsche Forschungsinstitution übergeben – eine Erfolgsgeschichte für den Transfer gemeinschaftlicher vorwettbewerblicher Entwicklungen in aktuelle Anwendungen.

Das neue Messystem wurde im Rahmen eines vom BMWi unterstützten Technologietransferprojekts entwickelt und funktioniert nach dem Prinzip eines Einzelpartikel-Streulichtphotometers: Es misst das Licht, das von jedem einzelnen Nanopartikel in verschiedenste Richtungen gestreut wird. Das System arbeitet sehr schnell und lässt sich für einen sehr breiten Einsatzbereich von Nanoteilchen mit rund 40 nm Größe bis hin zu Mikropartikeln von ca. 10 μm verwenden.