Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt

Wasserstofftechnologie: Kooperation mit Salzgitter Flachstahl

Aus dem Jahresbericht 2021
14.04.2022

Durch den Einsatz von mit regenerativer Energie erzeugtem Wasserstoff will die Salzgitter Flachstahl GmbH ihre CO2-Emissionen deutlich senken. Gemeinsam mit der PTB soll eine präzise Mengenmesstechnik für den grünen Wasserstoff entwickelt werden. (Foto: Salzgitter AG)

Im Rahmen des Klimaschutzes gewinnt Wasserstoff – insbesondere grüner Wasserstoff – zunehmend an Bedeutung. Sowohl in der Energieversorgung als auch der Mobilität und der Industrie lässt sich mit Wasserstoff die Verbrennung fossiler Energieträger deutlich reduzieren. Auch die deutsche Stahlindustrie, die mit ca. 6 % einen signifikanten Anteil an den Treibhausgasemissionen in Deutschland hat, verfolgt eine Umstellung auf eine CO2-arme und langfristig klimaneutrale Produktion. So betreibt die Salzgitter Flachstahl GmbH schon heute eine Hochtemperatur- und eine PEM (Proton Exchange Membrane)-Elektrolyseanlage im Megawatt-Bereich mit regenerativ erzeugtem Strom zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Die PTB wird im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung ab 2022 in der Anlage eine Messstrecke betreiben. Bei Durchflüssen bis 1000 Kubikmetern gasförmigen Wasserstoffs pro Stunde, unter Normbedingungen und im Druckbereich bis 16 bar, bietet die Messstrecke die Möglichkeit, Messgeräte wirklich praxisnah und im Dauerbetrieb zu testen. Ziel ist, bereits verfügbare Messtechnik auf ihre Eignung und Eigenschaften zu prüfen und Messverfahren weiterzuentwickeln. Dieses Wissen kann über die Stahlproduktion hinaus in alle zukünftigen Einsatzgebiete von Wasserstoff einfließen und helfen, sein Klimaschutzpotenzial in großem Maßstab zu nutzen.