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PTB-Strategie zur künstlichen Intelligenz in der Medizin

Aus dem Jahresbericht 2021
14.04.2022

Spannungsfeld beim Einsatz künstlicher Intelligenz in der Medizin. Die Qualitätsaspekte (links) sind Grundvoraussetzung für die Zulassung zur Nutzung in den verschiedenen Anwendungen (rechts).

Im Zuge der Digitalisierung beschleunigt sich auch die Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen, die künstliche Intelligenz (KI) verwenden, enorm. Für viele medizinische Herausforderungen könnten KI-Verfahren die Lösung sein: Beispielsweise werden in bildgebenden Verfahren große Mengen von Daten generiert, die durch Ärzte nicht zu bewältigen sind, von einem Algorithmus aber in Sekunden ausgewertet werden können. So hoch der Nutzen für die Patienten und das wirtschaftliche Potenzial auch sind – mit den wachsenden Einsatzbereichen steigt auch die Notwendigkeit für klare Regeln und eine Berücksichtigung in der Qualitätsinfrastruktur. Die PTB hat den gesetzlichen Auftrag, die Einheitlichkeit des Messwesens in der Heilkunde sicherzustellen, und hat deshalb hierfür Leitlinien in einem Strategiepapier „Metrologie für KI in der Medizin“ formuliert.

Die Forschungsaktivitäten der PTB betreffen dabei nicht die Entwicklung neuer KI-Methoden, sondern von Metriken und Verfahren zur quantifizierbaren Bewertung wesentlicher Qualitätsaspekte von KI-Methoden: Erklärbarkeit, Generalisierbarkeit und Unsicherheit. Hinzu kommt die Entwicklung und Bereitstellung validierter Referenzdatensätze, mit der die Grundlage für verbindliche rechtliche Anforderungen an Trainings- und Testdaten für KI-Systeme sowie die vertrauliche Behandlung personenbezogener Daten geschaffen werden soll.