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Quantencomputer aus Niedersachsen

Aus dem Jahresbericht 2020
03.03.2021

Das Herzstück eines Quantencomputers ist das Qubit, das sich in einem Überlagerungszustand von Null und Eins befinden kann – symbolisiert durch die in der Physik berühmte Schrödinger-Katze. (Bild: Adobe Stock/Mopic)

Die PTB ist Gründungsmitglied des Forschungsbündnisses Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), das bis 2025 einen Quantencomputer für Deutschland entwickeln will. Dabei wird es mit insgesamt 25 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und der Volkswagen- Stiftung unterstützt. Unter dem Dach der QVLS soll die exzellente Expertise von mehr als 400 Wissenschaftlern gebündelt werden, um innerhalb von fünf Jahren einen Ionenfallen-Quantencomputer zu entwickeln ‒ eine Leistung, mit der Niedersachsen seine international herausragende Position als Forschungsund Entwicklungsstandort für Quantentechnologien eindrucksvoll stärken wird.

Die große Attraktivität eines Computers, der mit den Gesetzen und Prinzipien der Quantenmechanik arbeitet, sehen nicht nur Physiker, sondern zahlreiche Anwender auf den unterschiedlichsten Technologiefeldern – von der Kryptografie, der Molekularbiologie und den Materialwissenschaften bis hin etwa zu den Finanzmärkten oder den zahlreichen Einsatzfeldern Künstlicher Intelligenz. Der Hintergrund ist jeweils die enorme Rechenleistung für spezielle Problemstellungen, die in Quantencomputern steckt, weil diese nicht mehr mit klassischen Bits und ihren strengen Null-Eins-Werten arbeiten, sondern vielmehr mit Quantenbits (Qubits), die sich in einem Überlagerungszustand von Null und Eins befinden können.