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Mögliches Referenzmessverfahren für die Analyse auf SARS-CoV-2

Aus dem Jahresbericht 2020
03.03.2021

Multipipette beim Befüllen einer Multiwell-Platte. Kleine Grafik: Schema der Digitalisierung von Nukleinsäurefragmenten bei der digitalen Tröpfchen-Polymerase-Kettenreaktion (ddPCR). Befindet sich in den Tröpfchen die gesuchte RNA-Sequenz, wird sie darin vervielfältigt und über ein simultan mit der Vervielfältigung erhöhtes Fluoreszenzsignal detektiert. Nur Tröpfchen mit erhöhtem Fluoreszenzsignal (hier grün dargestellt) werden gezählt.

Wissenschaftler der PTB, Institut Berlin, haben die innovative Methode der digitalen Tröpfchen-PCR für den Nachweis von SARS-CoV-2 angepasst und nun in einer internationalen Vergleichsmessung zur Qualitätssicherung erfolgreich eingesetzt. An dem Vergleich waren 470 medizinische Laboratorien aus 36 Ländern beteiligt. In Zukunft könnte die Methode aus der PTB folglich als Referenzmessverfahren für den Virus-Genomnachweis zur Qualitätssicherung von PCR-Analysemethoden in medizinischen Laboratorien eingesetzt werden. Bei der Methode werden die Tröpfchen, die die typische RNA-Sequenz des Virus enthalten, direkt gezählt. Sie kommt somit ohne Referenzlösung zur Messung der RNA-Konzentration aus und ist sehr genau.

Forscher der PTB hatten mit der tröpfchenbasierten digitalen PCR bereits Erfahrungen beim Nachweis anderer Viren, wie etwa von HIV, gesammelt. Die Methode ist für den alltäglichen Einsatz in Analyselaboren zwar relativ aufwendig, könnte aber aufgrund der hohen Genauigkeit einen wichtigen Beitrag zur Überwachung der Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit der Routinetestmethoden liefern. Bis sie offiziell als Referenzmethode anerkannt wird, könnten jedoch noch ein bis zwei Jahre vergehen.