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Hochspannungsmessung für die Energiewende

Aus dem Jahresbericht 2020
03.03.2021

Die mobile Messeinrichtung auf dem Freifeld der PTB besteht aus einem Hochspannungserzeuger (im Vordergrund), der Gleichspannungen von bis zu 2 Millionen Volt erzeugen kann. Im Hintergrund steht der Messteiler.

PTB-Forscher haben weltweit erstmals eine transportable Prüfeinrichtung für zukünftige „Stromautobahnen“ mit sehr hohen Gleichspannungen entwickelt, um das Stromnetz der Zukunft für die Energiewende fit zu machen. Denn Strom wird zukünftig nicht mehr nur mit etablierter Wechselstromtechnik transportiert, sondern zunehmend auch mit Hochspannungs-Gleichstrom- Übertragung (HGÜ). Doch moderne Energienetze sind äußerst komplexe Systeme mit einer wachsenden Anzahl dezentraler und regenerativer Stromproduzenten. Das schwankende Angebot der elektrischen Energie führt zu verringerter Spannungsqualität und sorgt für mehr Instabilität im Übertragungsnetz – ein Stresstest für viele Komponenten und damit ein Risiko für die Versorgungssicherheit. Bisher fehlen noch einheitliche Normen, nach denen Netzkomponenten auf ihre Tauglichkeit unter diesen neuen Bedingungen geprüft werden. Durch ihre Forschung schafft die PTB nun die messtechnische Grundlage für standardisierte Prüfungen von Netzkomponenten.

In einem weiteren europäischen Forschungsprojekt steht die Messung des Energieverlusts im Mittelpunkt. Diese Verluste beziffern zu können ist insbesondere im Hochspannungsbereich, wo viel Energie transportiert wird, für die Abrechnung der Kosten wichtig.