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Quantitative Magnetresonanztomografie für verbesserte Diagnose von Herzerkrankungen

01.04.2020

Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein wichtiges Bildgebungsverfahren in der Kardiologie. Bisher ist die MRT des Herzens auf qualitative Bilder beschränkt, da die Messzeit aufgrund von Herzbewegung und Atmung limitiert ist. An der PTB wurde daher ein neues Bildrekonstruktionsverfahren entwickelt, das biophysikalische Parameter des Herzmuskels mit einer hohen räumlichen Auösung quantifiziert und eine objektive Diagnostik erlaubt.

In der MRT dient die gewebespezifische Relaxationszeit T1 als quantitativer Marker. T1 beschreibt dabei das zeitliche Verhalten der Kernspins nach der Anregung mit einem magnetischen Wechselfeld. Die Abbildung zeigt die T1-Karte des Herzens eines gesunden Probanden und die eines Patienten.

Zusätzlich liefert die Messung auch Informationen über das Pumpverhalten des Herzens. Damit steht ein weiterer wichtiger klinischer Parameter für die Diagnose von Herzerkrankungen ohne zusätzliche Messung zur Verfügung. Dies führt zu einer effizienteren Patientenuntersuchung.

Im Gegensatz zu bereits bestehenden Methoden ist die Genauigkeit der auf diese Weise ermittelten Werte unabhängig von der Herzschlagfrequenz und stimmt sehr gut mit dem Ergebnis einer vierstündigen Referenzmessung überein. Das Messverfahren bietet die Grundlage für quantitative kardiale MRT für Klinik und Forschung, wodurch die Diagnostik verbessert und Messungen an verschiedenen Kliniken besser verglichen werden können. Im Rahmen einer Kooperation mit der Charité wurde das Verfahren mittlerweile auch an Patienten getestet.