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PTB-Jahresbericht 2018

VorwortVorwort

Das Jahr 2018 war für die weltweite Metrologie im Allgemeinen und für die PTB im Speziellen ein besonderes Jahr. Die von langer Hand geplante, sehr weitreichende und grundlegende Revision des Internationalen Einheitensystems ist gelungen. Dies ist ein wissenschaftlicher, ein technologischer und auch ein diplomatischer Erfolg, der in der Geschichte der Meterkonvention herausragend ist. Die metrologische Community sieht sich angesichts dessen einer ungeahnten Resonanz nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Politik, in den Medien und im Bildungswesen gegenüber. Auf all diesen Feldern sind wir in der Aufmerksamkeitsskala sozusagen „ganz oben angekommen“. In der Wissenschaft: Die Metrologie erfährt eher ungewohnte und zunehmende Beachtung in Wissenschaftsjournalen sowie auf nationalen und internationalen Konferenzen und Tagungen. In der Politik: Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ es sich nicht nehmen, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die Revolution im Einheitensystem zu thematisieren und sie als Musterbeispiel für ein weltweites, kooperatives Arbeiten an einer gemeinsamen Sache heranzuziehen. In den Medien: Von der Bild-Zeitung bis zur New York Times war die Revision des SI und waren speziell die Neuerungen beim Kilogramm ein groß aufgemachtes Thema. Stichwort Bildungswesen: Schul- und Lehrbuchverlage haben das neue SI ebenso als wichtigen Schulstoff erkannt wie die Kultusministerien der Bundesländer, die Landesschulbehörden und die Ausrichter von Lehrerfortbildungen.

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Und an diesem Erfolg sind wir als PTB, also Sie als Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker in den Laboratorien, als Manager an den Schreibtischen, als Öffentlichkeitsarbeiter und Kommunikationsexperten, als Juristen, Qualitätsmanager und Technologen, als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Verwaltung, der Infrastruktur und auf allen Querschnittsfeldern maßgeblich beteiligt. Dafür möchte ich mich persönlich sehr nachdrücklich bedanken. Dank Ihnen ist die PTB dort, wo sie hingehört, nämlich ganz oben!

Der Erfolg, den wir im Zusammenhang mit dem neuen SI erreicht haben, basiert auf exzellenten Leistungen. Zugleich sieht jeder, der sich in der PTB umschaut, Exzellenz und herausragende Erfolge ebenso an vielen anderen Stellen. Wenn wir beispielsweise nach der Einbindung der PTB und der Metrologie in die universitäre Landschaft in Deutschland fragen, bekommen wir herausragende Antworten: Dazu gehören die inzwischen zahlreichen Nachwuchsforschergruppen und die gemeinsamen Berufungen von Professoren in Braunschweig und Berlin ebenso wie die unter PTB-Beteiligung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzelleninitiative geförderten Cluster, insbesondere QuantumFrontiers. In diesem Cluster kooperieren wir gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig in den Themen Quanten- und Nanotechnologie – ein Starterfolg, der seine Früchte in den nächsten Jahren zeigen wird.

Für diese nächsten Jahre sind wir, soweit wir das heute abschätzen können, gut gerüstet, auch und vor allem, weil wir die jetzt schon erkennbaren, aufkeimenden Metrologie-Themen proaktiv aufnehmen. Ich denke dabei unter anderem an die europa- und weltweit massiv geförderten Quantentechnologien (der Startschuss für unser Quantentechnologiezentrum ist gefallen) und an das weite Feld der Biotechnologie. Ich denke dabei ebenso an die zahlreichen Facetten der Energiewende mit unseren Kompetenzzentren für Windenergie und dem beantragten für Photovoltaik. So konstruieren wir für unser Windenergiezentrum gerade die weltweit größte Maschine zur Messung von Drehmomenten, und unser Photovoltaikzentrum ist in der Charakterisierung von Solarzellen weltweit führend. Und ich denke an das große Thema Mobilität, dessen metrologische Aspekte wir etwa bei der Zertifizierung von E-Ladesäulen, bei der Batterieforschung oder mit unserem Labor für Abgasmessungen (in Rekordzeit geplant, gebaut und in Betrieb genommen) aufgreifen. Zu diesen Feldern mit zunehmender Bedeutung gehört natürlich auch die alle Bereiche durchdringende Digitalisierung, einschließlich Themen wie Smart Meter Gateway für die Energiewende. All diese in die Zukunft weisenden Themen sind wir mit umsichtiger Konzeption und mit großem Schwung angegangen, da wir uns der Verantwortung der Metrologie für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sehr bewusst sind.

Zukunft ist immer auch Herausforderung. Und für diese sind wir gut gerüstet, soweit wir das in unserer Gegenwart erkennen können. Diese Gegenwart ist von viel Wertschätzung geprägt. Wertschätzung für uns als forschungsintensiver Kooperationspartner für die Industrie, die Universitäten und die metrologischen Institute weltweit, als kompetenter Dienstleister mit unserem messtechnischen Know-how vor allem für die deutsche Wirtschaft und als maßgeblicher Unterstützer für viele Länder der Welt, die ihre metrologische Infrastruktur mit unserer sachkundigen Hilfe aufbauen wollen.

Was hier als Wertschätzung „für die PTB“ benannt ist, meint natürlich Wertschätzung für die Arbeit und das enorme Engagement aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der PTB. Dieser Wertschätzung schließe ich mich gerne und uneingeschränkt an und bedanke mich auf diesem Weg bei jedem einzelnen von Ihnen noch einmal für ein herausragend erfolgreiches Jahr. Wir können alle stolz auf das Erreichte sein.


Prof. Dr. Joachim Ullrich
Präsident der PTB

Printversion des Jahresberichts

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