Neues durchflusszytometrisches AC-Impedanzverfahren zur markierungsfreien Zelldifferenzierung
Mit einem in der PTB entwickelten durchfluszytometrischen Messverfahren lassen sich Blutproben nach geeigneter Verdünnung analysieren, ohne die Probe durch eine Hämolyse oder Verwendung von Färbereagenzien zu verändern. Die Methode beruht auf der Messung der Änderung des komplexen Widerstandes (Impedanz) beim Durchtritt einer Blutzelle durch die Elektrodenanordnung eines mikrofluidischen Sensors. Zur eindeutigen Zellidentifikation werden zwei Wechselspannungen mit verschiedenen Frequenzen angelegt, die jeweiligen komplexen AC-Impedanzsignale gemessen und daraus die jeweilige Resistanz (Wirkwiderstand), die Reaktanz (Blindwiderstand) sowie der Betrag der Impedanz bestimmt. Durch geeignete Wahl der Frequenzen und der Messgrößen können die dem erweiterten Kleinen Blutbild zugeordneten Zellen, die roten Blutzellen, die Blutplättchen, die neutrophilen Granulozyten, die Monozyten und die Lymphozyten, im Mikro-Durchflusszytometer unterschieden werden. Damit können Untersuchungen von Blutproben bei bestimmten Patientengruppen ohne Färbungs- und Markierungsschritte vereinfacht durchgeführt werden.