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Großverzahnungsringnormal mit 2 m Durchmesser

Nachricht des Jahres im PTB-Jahresbericht 2015
01.04.2016

Im Rahmen eines vom BMWi geförderten Verbundprojektes ist in der PTB ein neues Verzahnungsnormal entwickelt worden. Es verkörpert je drei verschiedene Außen- und Innenverzahnungen, die auf einem Ring mit einem Außendurchmesser von etwa 2 m angebracht sind. In Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Gerätebau der PTB wurde eigens für dieses Großverzahnungsnormal eine Auflagevorrichtung entwickelt und gefertigt, die eine möglichst geringe und vor allem reproduzierbare Durchbiegung des Normals gewährleistet.

Großverzahnungsringnormal mit einem Außendurchmesser von etwa 2 m. Auf dem Außen- bzw. Innenkreis sind je drei Verzahnungen mit unterschiedlichen Schrägungswinkeln (0°, 10° und 20°) angebracht. Das Normal wiegt ca. 2700 kg.

Die Kalibrierung des Normals erfolgte mit einem in der PTB entwickelten Verfahren, bei dem mit wenigstens vier im Raum verteilten selbstnachführenden Laserinterferometern, sogenannten LaserTracern, die lokalen Geometrieabweichungen eines Koordinatenmessgerätes auf Basis des Multilaterationsprinzips korrigiert werden. Die Auswertung der Messergebnisse erfolgt zurzeit. Die angestrebte Kalibrierunsicherheit für die einzelnen Verzahnungsparameter beträgt weniger als 4 μm.

Ziel des Projektes ist die Klärung messtechnischer Fragestellungen im Vorfeld der angestrebten Akkreditierung der ersten Konformitätsbewertungsstelle (KBS) für Großverzahnungen bei einem Projektpartner in Bremen durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS). Mit dieser und möglichen weiteren KBS soll zukünftig dem hohen Bedarf der fertigenden Industrie an großen Verzahnungsnormalen begegnet werden. Aktuell findet ein Ringvergleich an dem neuen Normal statt. An den Vergleichsmessungen beteiligen sich neben der PTB vier Messgerätehersteller, ein Hersteller großer Getriebebauteile, ein DAkkS-akkreditiertes Kalibrierlabor sowie ein Universitätsinstitut.