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Redakteure: Jens Simon (verantwortlich), Erika Schow
Autoren: Almut Bruschke-Reimer, Birgit Ehlbeck, Anne von Figura, Julia Förster, Frank Frick (ff), Nicole Geffert, Frank Grotelüschen, Monika Herbst, Andrea Hoferichter (ah), Ute Kehse, Jan Oliver Löfken, Brigitte Röthlein, Dörte Saße, Rainer Scharf (rs), Axel Tillemans
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Braunschweig, Dezember 2004
Liebe Leserin, lieber Leser,
können Sie ein bisschen näher kommen? Noch ein klein wenig? Ich möchte Sie nämlich eine Kleinigkeit fragen. Und dazu wäre es schon gut, wenn wir unter uns sind. Die Physiker in unserem Haus müssen ja nicht sofort mitbekommen, wenn ich gleich am Anfang schon so unwissenschaftlich rede. Also: Wann war eigentlich bei Ihnen zuletzt ein Zwerg zu Hause? Wie, Sie können sich nicht erinnern? Irgendwann, als Sie selbst ganz klein waren und sich noch vor der Grimmschen Hexe gefürchtet und mit dem Schneewittchen gezittert haben? So lange ist das schon her? Aber ich hoffe doch, dass Sie zumindest noch an Zwerge glauben. Bei uns sind jedenfalls gerade einige zu Gast. Die sind ohne langes Zögern unseren Einladungen gefolgt, die wir auf gut Glück an verschiedenen schwarzen Brettern, insgesamt sieben, ausgehängt haben. Eine Einladung - zugegeben: in sehr großer Schrift - haben wir an den Rand der Milchstraße gestellt; die nächste - da hatten wir es nicht ganz so weit - haben wir an die äußerste Kante der Erdscheibe geheftet; die dritte - das war einfach - haben wir auf unsere Schirmmützen geschrieben; die vierte haben wir einem Urlauber mitgegeben, mit der Bitte, sie irgendwo im Sand zu verbuddeln; die fünfte haben wir unter das Mikroskop eines Bekannten geschoben; die sechste - die Miniaturschrift brachte uns schier zur Verzweiflung - haben wir an Richard Feynman (posthum) geschickt; und schließlich die siebte - also die war nun wirklich ganz, ganz klein - haben wir leider irgendwo in Genf verloren.
Und das haben wir nun davon: 18 Zwerge tummeln sich jetzt in unseren Redaktionsbüros und wollen alle - ich kann Ihnen sagen: ganz schön schwatzhaft, die Kleinen - ihre Geschichte loswerden. Da ist einer, der nur von seinen weiten Reisen im interstellaren Raum erzählt, davon, wie dunkel, kalt und einsam es dort ist. Ein anderer schwärmt immerzu von den Kieseln an den Füßen norwegischer Gletscher und beklagt sich, dass er nun irgendwo in einer Dresdener Fabrik Fließbandarbeit leisten muss. Und hören Sie den einen? Den, der da hinten immer "Nano, Nano!" schreit? Der behauptet übrigens von sich, dass er der einzig echte Zwerg unter all den anderen hier ist. Aber diese Einbildung entnimmt er wahrscheinlich lediglich seiner altsprachlichen Bildung, auf die er uns ständig hinweist.
Was wir von all den Zwergen gelernt haben, will ich Ihnen schon einmal vorab verraten: Es ist nicht unbedingt die (Körper-)Länge, die einen Zwerg zum Zwerg macht. Denn neben den "klassischen Längen-Zwergen" gibt es auch noch die Wärme-Zwerge, die Reibungs-Zwerge, die Massen-Zwerge, die Zeit-Zwerge und und und. Die ganze bunte Schar lassen wir nun auf ihren heimischen Bühnen auftreten und wir verraten dabei einige Insider-Informationen zu all den Zwergen-Maßen. Denn natürlich wollten sich unsere kleinen Gäste, schließlich sind sie ja in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, einmal rundum von Kopf bis Fuß ausmessen lassen.
Im Namen der maßstäbe-Redaktion wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame Lesereise mit den "Kleinen Größen" ("Nano, Nano!")
Ihr Jens Simon