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Bundesminister Altmaier besuchte die PTB

Gespräche über die Bedeutung der Metrologie für Wirtschaft und Gesellschaft

10.12.2018

Zu den schöneren Terminen eines Bundeswirtschaftsministers gehört ein Besuch in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Beim Besuch von Peter Altmaier im Institut Berlin der PTB am 10. Dezember 2018 standen vor allem große Zukunftsthemen auf der kompakten Tagesordnung. Welche Rolle für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung spielt die Metrologie bei der Digitalisierung, der künstlichen Intelligenz, bei Quanten-, Bio- und 5G-Technologien oder bei der Energiewende? Und vor allem aber: Was genau ist ihr Beitrag? Der Ort, um über Derartiges zu sprechen, konnte mit dem Institut Berlin der PTB, u. a. der Geburtsort der Quantenmechanik, besser kaum gewählt sein. Denn vor über 130 Jahren war es Werner von Siemens, neben Hermann von Helmholtz einer der beiden visionären Gründungsväter der Vorgängerinstitution der PTB, der an eben diesem Standort die Weichen für die Zukunft gestellt hat. Die Symbiose zwischen wissenschaftlichem Messen und daraus resultierendem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen nahm hier, am ersten Metrologieinstitut weltweit, ihren Anfang.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bei seinem Besuch der PTB in Berlin am 10. Dezember 2018: (v.l.n.r.) Dr. Jörn Stenger, Prof. Dr. Joachim Ullrich, Bundesminister Peter Altmaier, Prof. Dr. Roman Schwartz (Foto: PTB)

Bundesminister Altmaier mit einer Siliziumkugel aus dem Avogadroprojekt der PTB. (Foto: PTB)

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier dankte dem PTB-Präsidenten, Herrn Prof. Dr. Joachim Ullrich, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der PTB an den Standorten in Braunschweig, Berlin-Charlottenburg und Berlin-Adlershof für ihre exzellente und engagierte Arbeit. Bundesminister Altmaier: „Aktuell sind wir Zeugen wegweisender technologischer Fortschritte und Umbrüche, sei es bei der allgegenwärtigen Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, der Entwicklung Künstlicher Intelligenz oder den Anwendungen von Quanten- und Biotechnologien. Die Metrologie als Wissenschaft des exakten Messens muss mit diesen Entwicklungen Schritt halten – und kann in unserer Hightech-Welt ihr ganzes Potenzial ausspielen. Denn Innovation, Qualität und Präzision sind entscheidende Erfolgskriterien im internationalen Wettbewerb. Die Arbeit der PTB ist daher von großer Bedeutung – heute ebenso wie zum Zeitpunkt ihrer Gründung vor mehr als 130 Jahren.“

 

Diese Aussagen konnte Prof. Dr. Joachim Ullrich, Präsident der PTB, nur unterstreichen: „Die PTB hat sich frühzeitig den neuen Herausforderungen für die Metrologie gestellt. Ich bin, wie nicht zuletzt auch der Wissenschaftsrat, davon überzeugt, dass die PTB entscheidende Beiträge für die Wissenschaft und zur Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft leistet, dabei den gesellschaftlichen Konsens im Auge behält, und die internationale Harmonisierung des Messwesens an vorderster Front mit vorantreibt.“

 

Während des Besuches ging Prof. Ullrich neben den aktuellen Aktivitäten in den Bereichen Digitalisierung, Quantentechnologien und Künstliche Intelligenz auch auf die langjährigen Arbeiten der PTB ein, die am 16. November 2018 zu einer grundlegenden Revision des Internationalen Einheitensystems auf der Basis von Naturkonstanten geführt haben. Er demonstrierte, wie beispielsweise das Kilogramm – als eine von sieben Basiseinheiten des Einheitensystems – zukünftig durch eine hochreine Siliziumkugel dargestellt werden kann. Andere Realisierungen des Kilogramms basieren auf speziellen Waagen, den so genannten Wattwaagen, die insbesondere in den USA und Kanada entwickelt wurden.

jes/PTB