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Vereinte europäische Metrologie

Nationale Metrologieinstitute schließen sich zum Verein "EURAMET e.V." zusammen Gründungstag: 11. Januar 2007

10.01.2007

Die Wissenschaft vom Messen, die Metrologie, hat in Europa ein finanzielles Gewicht von 400 Millionen Euro. Eben diese Summe wenden die nationalen Metrologieinsitute (NMI), darunter die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), jährlich für Forschung und Entwicklung zusammen gerechnet auf. Diese Institute rücken nun innerhalb der Forschung enger zusammen: Am 11. Januar 2007 unterzeichneten die ersten 26 Institute bei einem feierlichen Akt in Berlin den Gründungsvertrag des Vereins "EURAMET e.V.". Ein wesentliches Ziel des Vereins ist es, ein gemeinsames europäisches Metrologieforschungsprogramm auf die Beine zu stellen. Über eine substantielle Forschungsförderung wird derzeit intensiv mit der Europäischen Kommission verhandelt.

Eine aktuelle Studie zur zukünftigen Entwicklung der Metrologie in Europa hat gezeigt, dass eine intensivierte Zusammenarbeit bei Forschungsfragen, die bisher national entschieden werden, von größter Bedeutung ist. Die Gründung von EURAMET ist daher ein bedeutender Schritt für die europäische Metrologie. Der Verein Euramet e.V. mit Sitz in Braunschweig stellt die Entwicklung der bereits bestehenden guten Zusammenarbeit der europäischen Metrologieinstitute dar, nun jedoch als juristische Person mit deutlich erweiterten Aufgaben und Zielen. Denn diese Organisation soll ein bisher nicht dagewesenes europäisches Forschungsprogramm der Metrologie aufstellen und koordinieren. Ein Programm, das dann von den nationalen Metrologieinstituten durchgeführt wird. Die einzelnen Kompetenzen und Ressourcen der Institute können so zusammengeführt werden - zum Nutzen der wissenschaftlichen Arbeit und aller "Kunden der Metrologie". Die Kunden der Metrologie sind dabei in der Wissenschaft vor allem aber in Industrie und Gesellschaft beheimatet. Den Metrologieninstituten kommt hier die zentrale Aufgabe zu, die Einheiten des Internationalen Einheitensystems (SI) weiterzugeben, für die Einheitlichkeit des Messwesens zu sorgen und Forschung an den Grenzen des Messbaren zum späteren Nutzen für die Kunden zu betreiben.

Die metrologischen Staatsinstitute verhandeln zur Zeit mit der Europäischen Kommission über eine Forschungsförderung im Rahmen des Artikel 169 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft. Dabei ist EURAMET einer von 4 namentlich genannten Kandidaten, deren Vorhaben in der engeren Wahl der Kommission stehen. Eine Entscheidung wird für 2008 erwartet. Zur Überbrückung der Wartezeit bis 2008 hat die Kommission in ihrem 7. Forschungsrahmenprogramm bereits Fördermittel in Höhe von 21 Millionen Euro für das geplante Metrologieforschungsprogramm vorgesehen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Michael Kühne
Mitglied des Präsidiums
Physikalisch-Technische Bundesanstalt
Bundesallee 100
38116 Braunschweig
Tel.: 0531 / 592 3001
E-Mail: michael.kuehne@ptb.de