
Szenen aus der Forschung
Das neueste Heft der maßstäbe aus der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) präsentiert "Menschen im Labor"
Wirkt in der High-Tech-Welt der PTB irgendwie ungewohnt: Mit einer Linse aus Paraffin bündelt Thomas Kleine-Ostmann Mikrowellen - zu Demonstrationszwecken. Eines der Themen im neuen maßstäbe-Heft.
"PTB!" brüllen sie. Die 26 Zweitklässler der Grundschule Löwenherz aus Wedtlenstedt sind begeistert bei der Sache - als WissensForscher in der PTB. Eines der Themen im neuen maßstäbe-Heft.
Auf der Suche nach guten Fragen - und guten Antworten. Dabei plant Piet O. Schmidt nichts Geringeres als die beste Atomuhr der Welt zu bauen. Eines der Themen im neuen maßstäbe-Heft.
Theorie und Praxis in schönster Kooperation: Gemeinsam optimieren die Ingenieurin Stefanie Bonifer und die drei Experten für Simulationsrechnungen Markus Bär, Hermann Groß und Manuel Stavridis ein Scatterometer. Eines der Themen im neuen maßstäbe-Heft.
"Voll die Forschung - cool!" staunen schon die ganz Kleinen. Seit einigen Monaten betreibt die PTB ein Schülerlabor für Grundschulklassen. Und wer eine solche Unterrichtsstunde erlebt, merkt, dass in jedem Kind ein Forscher steckt. Wer die lebendige Reportage darüber in dem neuesten maßstäbe-Heft liest, ahnt außerdem, dass es ein Alter gibt, in dem weder Geschlechtsunterschiede noch irgendwelche anderen Vorbehalte gegenüber der Physik und Technik eine Rolle spielen - und weiß, dass es noch viel zu tun gibt...
Die älteren Protagonisten des Heftes haben sich bereits entschieden: Sie sind Auszubildende, Doktoranden, Grundlagenforscher, Projektleiter oder gar Präsident eines Forschungsinstitutes geworden. (In der Regel ist dies, anders als bei früheren maßstäbe-Heften, die gerne mal "fremdgingen", tatsächlich die PTB; die meisten Geschichten könnten aber auch ganz ähnlich anderswo spielen.) Für die wenigsten war diese Strecke ganz geradlinig, es gab so manche Ecken und Kanten im Lebenslauf. Aber letztlich haben die meisten ihren Weg gefunden und widmen sich mit Hingabe ihrem Job - egal, ob es nun darum geht, Einsteins Erkenntnisse zu ergänzen oder im Reinraumzentrum für wirkliche Reinheit zu sorgen.
Für die, die sich entscheiden, als Wissenschaftler zu arbeiten, bieten Physik und Technik ein weites Feld: Von der stillen Kammer bis hin zu einer Arbeit in voller Öffentlichkeit ist alles drin. Manchmal sind es sogar zwei Facetten desselben Jobs, etwa wenn man sich dem heiklen Thema Handystrahlung widmet. Für wieder andere liegt der eigentliche Reiz im Wechsel, etwa vom Wissenschaftler zum Wissenschaftsmanager - lebenslanges Lernen als der eigentliche Sinn. Am Ende stellt sich die Erkenntnis ein, dass Forschung manchmal sehr spektakulär ist. Aber davor steht meist jahrelange mühevolle Kleinarbeit, mit vielen Rückschlägen und vielen Hürden - etwa die meist unvermeidliche Mathematik, deren Schönheit auch erstmal erkannt sein will, oder die Tücken des wissenschaftlichen Publizierens. Und auch für Forscher gilt: Wunder dauern etwas länger - aber manchmal sind sie möglich!
Mit dem neuesten Heft der maßstäbe verbindet die PTB auch einen Bildungsauftrag. Als einer der großen Ausbildungsbetriebe in der Region ihres Hauptsitzes Braunschweig hat sie ohnehin eine Tradition in der Bildungsvermittlung. Andererseits wird sie, wie andere Forschungseinrichtungen auch, in Zukunft noch mehr mit privaten Arbeitgebern um hochqualifizierte wissenschaftliche Bewerber konkurrieren. Da liegt es nahe, dem einen oder anderen Schüler oder Studenten eine Antwort auf die bange Frage zu präsentieren: Auf welchem Acker kann ich einen Beitrag leisten?