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Brasilien bedankt sich für wissenschaftliche Zusammenarbeit

19.03.2001

"Science and Technology Award of the State of Sao Paulo" an Ernst Otto Göbel (PTB) verliehen

Auch in Brasilien fehlen Ingenieure. Da hat das brasilianische metrologische Institut durchaus noch Bedarf. Das Instituto Nacional de Metrología, Normalização e Qualidade Industrial kurz INMETRO wurde mit deutscher Hilfe 1968 in Xérem (nahe Rio de Janeiro) gegründet. Da war die Zusammenarbeit mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt schon 3 Jahre alt. INMETRO-Mitarbeiter kamen zur Ausbildung nach Braunschweig, bei der Planung der Laboratorien gab es Unterstützung, Geräte wurden zur Verfügung gestellt, und zwei deutsche Fachkräfte fassten für mehrere Jahre vor Ort mit an. Das Projekt INMETRO, für das mehr als neun Millionen DM von deutscher Seite zum Einsatz kamen, endete 1994 offiziell nach 26 Jahren. Auf einer Tagung im Bundesstaat Sao Paulo im Dezember 2000 wurden Terry Quinn (Präsident des BIPM) und Ernst Otto Göbel (Präsident der PTB) die Medaillen als Dank der brasilianischen Wissenschaft überreicht.

Inzwischen ist das INMETRO das führende Metrologieinstitut in Südamerika und fungiert als wichtiger Partner für die Industrie und Wirtschaft Brasiliens. Verschiedene Projekte, an denen sich das INMETRO maßgeblich beteiligt, fördern die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Eine bereits erfolgreich abgeschlossene Initiative diente dem Aufbau eines Ausbildungssystems für Qualitätsmanager nach deutschem Vorbild. Ein aktuelles Projekt hat die Qualifizierung und Akkreditierung von Prüf- und Kalibrierlaboratorien im Nordosten Brasiliens zum Ziel. Damit können der Industrie dieser strukturschwachen Region angeschlossene Messnormale und andere Dienstleistungen angeboten werden.

Neben Brasilien werden übrigens alle Staaten Südamerikas und viele Länder Asiens von der PTB beim Aufbau technischer Infrastrukturen des Mess-, Norm-, Prüf- und Qualitätswesen, der Akkreditierung und Zertifizierung durch Projekte unterstützt. Auftraggeber ist hier das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Mehr als 30 Projekte in 20 Ländern betreut der Fachbereich Technische Zusammenarbeit in der PTB derzeit, für die jährlich etwa sieben bis zehn Millionen DM aufgewendet werden. Ziel aller Aktivitäten ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der begünstigten Länder und ihre Integration in die Weltwirtschaft.