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Workshop über UV-Strahlung in der PTB

09.11.1998

Das nicht Sichtbare messen

Der gewöhnliche Mittel- und Nordeuropäer spürt die Wirkung "hautnah" während des Sommer- oder Skiurlaubs: Zuvor bleiche Haut wird jetzt rötlich. Verantwortlich dafür ist der Anteil der Sonnenstrahlung, den das Auge gar nicht wahrnimmt: die ultraviolette (UV) Strahlung. Ins Gerede ist sie besonders in den letzten beiden Jahrzehnten gekommen. Denn nachdem der Mensch es zu verantworten hat, daß die schützende Ozonhülle über seinem Kopf "löcherig" wird, dringt immer mehr UV-Strahlung durch die Atmosphäre, und das Hautkrebsrisiko steigt.

Jedoch bei weitem nicht nur diese Aspekte der UV-Strahlung sind Thema eines jetzt stattfindenden, internationalen Workshops (9.-11.11.98) in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Rund 90 Teilnehmer von Industrie und Forschung aus 14 Ländern kommen hier zusammen, um ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der UV-Strahlung auszutauschen. Im Mittelpunkt steht vor allem die Frage, wie diese Strahlung präzise gemessen werden kann, da die UV-Strahlungsmessung längst noch nicht die Güte und Zuverlässigkeit erreicht hat, wie es etwa beim sichtbaren Licht der Fall ist. Und gerade nach solchen Standards der UV-Messung wird von vielen Seiten gefragt, von der medizinischen Seite ebenso wie etwa von der industriellen und der wissenschaftlichen. Schließlich ist die UV-Strahlung nicht nur ein Produkt der Sonne, sondern wird vielmehr auch in zahlreichen technologischen Prozessen eingesetzt: So verwendet die Halbleiterindustrie diese Strahlung bei der Chipfertigung oder die chemische Industrie beschleunigt mit ihr gewünschte chemische Reaktionen. Aber auch die Hersteller von Sonnenbänken haben ein "natürliches" Interesse an dieser Strahlung.

Diese vielfältigen Aspekte der UV-Strahlung informativ zu bündeln und für alle Teilnehmer transparent zu machen ist ein wesentliches Ziel des Workshops, der Teil eines von der Europäischen Union geförderten "thematischen Netzwerks" ist, das in diesem Jahr startete und eine Laufzeit von drei Jahren hat.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. J. Metzdorf, PTB, Tel. 0531/592-4100,
email: Juergen.Metzdorf(at)ptb.de