Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Symbolbild "News"

PTB veranstaltete die erfolgreighe Fachtagung TEMPERATUR '98

13.03.1998

<xml></xml>Am 6. und 7.02.1998 fand in Berlin die Fachtagung TEMPERATUR '98 statt. Sie wurde gemeinsam von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und der VDI / VDE - Gesellschaft für Meß- und Automatisierungstechnik (GMA) veranstaltet, wobei Tagungsleitung und örtliche Organisation bei der PTB lagen.

Temperetursensoren haben allein in der Prozeßmeßtechnik einen wertmäßigen Anteil von ca. 20 % aller eingesetzten Sensortypen und erzielen zur Zeit weltweit ein jährliches Produktionsvolumen von etwa 1,8 Mrd. DM.

Die Tagung TEMPERATUR '98 ist in Deutschland die einzige Veranstaltung, bei der die unterschiedlichen Verfahren der Temperaturmessung umfassend dargestellt und diskutiert werden. Die Zusammensetzung der ca. 250 Tagungsteilnehmer - sie bestand aus Teilnehmern aus der Industrie (sowohl Hersteller als auch Anwender von Tempereturmeßgeräten), aus Kalibrierlaboratorien und Eichbehörden und aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen - ermöglichte sehr fruchtbare Diskussionen, die vor allem mit der Zielsetzung der Verbesserung der Meßmöglichkeiten und der Meßgenauigkeit bei Temperaturbestimmungen geführt wurden. Auch während der sehr gut besuchten Vorträge war diese Thematik vorherrschend bei den aufgeworfenen Fragen.

Die Tagung bot einen nahezu vollständigen Überblick über die in Deutschland vorhandenen Möglichkeiten zur rückführbaren Kalibrierung von Temperaturmeßmitteln und den dabei erzielbaren Meßunsicherheiten. Bezeichnend für das hohe Niveau der Tempereturmessung ist, daß bei höchster Genauigkeit nicht mehr nur der Sensor das begrenzende Element ist, sondern auch die rückführbare Kalibrierung der elektrischen Meßmittel zunehmend hinterfragt werden muß. Die hierfür notwendigen Verfahren wurden sowohl für AC-Widerstandsbrücken als auch für DC-Meßgeräte in mehreren Beiträgen behandelt. Einige der vorgestellten Verfahren waren auch für die versammelten Experten relativ neu, so z. B. die ortsaufgelösten Methoden auf der Grundlege der Ramanrückstreuung von Laserpulsen in Glasfaserkabeln oder die Temperaturmessung mit Oberflächenwellen-Funksensoren.

Der Trend bei der Entwicklung neuer Sensoren geht eindeutig in Richtung zunehmender Miniaturisierung bis hin zur Mikrosystemtechnik bei der Herstellung sowohl von Kontaktsensoren als auch von berührungslos messenden Systemen.

Besonders beeindruckend war das breite Spektrum an Beiträgen zur Strahlungs-thermometrie und zur ortsaufgelösten Thermografie, die inzwischen in vielen Bereichen eingesetzt werden, womit Berührungsthermometern keine zuverlässigen Ergebnisse erzielt werden können. Aber auch mit Berührungsthermometern werden zunehmend Methoden zur praxisgerechten Temperaturmessung entwickelt, wie die Beiträge zur Bestimmung der Oberflächentemperatur oder auch zur Entwicklung von ultrakurzen Temperaturfüllern für Wärmemengenzähler zeigen. Insgesamt wurde ein recht umfangreicher Überblick über den derzeitigen Stand der Tempereturmeß-technik geboten. Als eine sehr gute Ergänzung erwiesen sich die Gerätepräsentationen nahezu aller deutschen Hersteller oder Vertreiber von hochpräzisen Tempereturmeßgeräten und -meßmitteln.

Es ist vorgesehen, die Tempereturtagungen im dreijährigen Rhythmus fortzusetzen. Die nächste Tagung wird voraussichtlich im Februar 2001 wieder in Berlin stattfinden und von der PTB organisiert werden.