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Konferenz über moderne mathematische und softwaretechnische Methoden in der Metrologie

17.09.1996

Mit Förderung der EU ist eine neue und weltweit bisher konkurrenzlose Konferenzreihe mit dem Titel "Advanced Mathematical Tools in Metrology" 1993 in Europa ins Leben gerufen worden, die sich mathematischen und softewaretechnischen Fragen in der Metrologie widmet. Die dritte Arbeitskonferenz in dieser Reihe findet vom 25. bis 28. September 1996 im traditionsreichen Magnushaus am Kupfergraben, dem Berliner Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, statt. Ausgerichtet wird sie vom Institut Berlin der Physikaisch-Technischen Bundesanstalt (PTB).

Viele Bereiche des öffentlichen Lebens, des Gesundheits- und Umweltschutzes und vorallem der Industrie setzen eine zuverlässige und präzise Meßtechnik voraus. Traditionell physikalisch begründet, hat sich die Präzesionsmeßtechnik zu einer hochentwickelten "Technikkultur" in den Industrieländern entwickelt. Die Integration von Computersteuerungen und mathematischen Auswerteverfahren in viele Meßsysteme eröffnet neue Möglichkeiten, birgt aber auch Risiken in sich, da Computersoftware auch fehlerhaft sein kann und Testverfahren für das Aufspüren versteckter Softwarefehler in universeller Form nicht existieren.

Erinnert sei an die verspätete Inbetriebnahme der neuen Gepäckabfertigung im Flughafen Denver (USA) und den jüngst verunglückten Start der europäischen ARIANE-5-Rakete. Beide Vorfälle, die durch Softwarefehler verursacht wurden, hatten große wirtschaftliche Schäden zur Folge.

Im Meßwesen sind vergleichbare Schadensfälle bisher ausgeblieben. Um den Risiken solcher Schadensfälle in der Metrologie jedoch vorbeugend zu begegnen, haben sich die PTB und weitere europäische metrologische Staatsinstitute entschlossen, die mit der Thematik der mathematischen und softwaretechnischen Methoden in der Metrolo-gie verbundenen wissenschaftlichen Fragen in regelmäßigen Abständen zu erörtern.

Der Standort Berlin für die 3. Konferenz in dieser Reihe bietet auch beste Voraussetzungen, um erstmalig osteuropäische Teilnehmer in diese Thematik einzubinden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt dies durch Förderung der wissenschaftlichen Kontakte.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dieter Richter
Institut Berlin
Tel.: (030) 3481-479