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Die letzte Woche

Position am 1.6.2023Momentane Position der "Sonne" (Raute). Die Kreise sind die Positionen der vorherigen Blogeinträge, die schwarze Linie zeigt die grobe Strecke an, die wir gefahren sind (Kartendaten von Opens external link in new windowggplot2).


Unsere letzte Woche der Fahrt hat etwas chaotisch angefangen, weil die Forschungsgenehmigung für Papua-Neuguinea am Freitagabend noch nicht komplett war. Deshalb wurde eine Station vorgezogen, sodass sie außerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone war. Innerhalb von fünf Stunden musste dann alles dafür vorbereitet und geklärt werden, was denn eigentlich genau der Plan ist. Also welche CTD wann dran ist und was gemacht wird. Das hat sich zum Glück dann alles geklärt.

Nach der Station wurden dann alle Messungen ausgeschaltet, die wir sonst unterwegs laufen haben. Ich habe also auch bei mir alles runtergefahren und außerdem angefangen etwas aufzuräumen. Dadurch, dass die Seewasserpumpen ausgeschaltet sind, ist es jetzt endlich halbwegs ruhig in meinem Labor.

Da die vollständige Genehmigung evtl. noch am Montag kommen sollte, konnten wir noch nicht mit dem Einpacken beginnen, denn dann wäre Montag noch eine Station und ich könnte auch wieder meine Messungen anschalten. Deshalb haben wir das Wochenende in so einem Zwischenzustand verbracht, weil alles nicht so ganz klar war.

Für mich waren die ausgefallenen Stationen aber doch ganz praktisch, da ich dadurch Alkalinität und DIC der diskreten Proben in Ruhe fertig messen konnte. Da ich zweimal täglich eine Probe genommen habe, kommt da recht schnell einiges zusammen und ich kann immer nur messen, wenn gerade keine Proben von der CTD dran sind. In der „Zwangspause“ jetzt konnte ich dann die letzten 12 messen, und solange wir keine Forschungsgenehmigung haben, kommen ja auch keine neuen hinzu.

Am Sonntag haben wir auch zum ersten Mal seit Ecuador wieder Land gesehen und dann gleich auf beiden Seiten! Auch ansonsten merkt man deutlich, dass wir uns der Zivilisation nähern: mehr Schiffe und mehr Müll. Die Tierwelt ändert sich auch wieder, zunehmend mehr Vögel und am Montagmorgen die ersten Insekten (zwei fette Käfer). Im Vergleich zu dem oft strahlend blauen Himmel der letzten Wochen sind die letzten Tage recht bewölkt und nachts regnet es oft. Tagsüber kann man manchmal Wolken mit Regen vorbeiziehen sehen, aber uns treffen die selten.

 

Käfer
Wir sind eindeutig wieder in der Nähe von Land, Insekten lassen sich blicken. (Foto: Rieke Schäfer)

 

Regen
Wir haben einige Schauer vorbeiziehen sehen. (Foto: Rieke Schäfer)


Am Montag wurde dann festgelegt, dass noch bis Dienstagnachmittag auf die Genehmigung gewartet wird und ansonsten dann das Packen beginnt. Das Warten ging also weiter. Immerhin sind wir jetzt in einer Gegend, wo deutlich mehr los ist: immer wieder Schiffe und durchaus mal Land. 

Dienstagabend war dann klar, dass keine Station mehr kommen wird. Also ging es los mit dem endgültigen Aufräumen und Einpacken. Am Mittwoch wird alles wieder in Kisten verstaut, und diese werden dann am Donnerstag in die Container gebracht. Bei den unförmigeren Gerätschaften kann das durchaus etwas von Tetris haben, alles wieder hineinzubekommen.

Am Freitagmorgen werden wir in Townsville ankommen und dann noch bis Sonnabend 10.00 Uhr auf dem Schiff bleiben. Danach geht’s für mich dann zum Flughafen und auf die Rückreise. Die Gruppe vom GEOMAR bleibt noch eine Nacht im Hotel in Townsville, und viele machen hinterher noch Urlaub in Australien.

Mit der Ankunft ist die Arbeit natürlich nicht beendet. Zum einen haben wir viele, viele Daten gesammelt, die ausgewertet werden müssen, und zum anderen wurden ja auch Proben genommen, die nicht an Bord gemessen werden können. Die wurden konserviert und zum Teil eingefroren und werden jetzt nach Kiel transportiert. Dort werden die Messungen dann im Labor gemacht, was sich je nach Menge der anfallenden Arbeit (dies ist ja nicht die einzige Fahrt) über Monate hinziehen wird.

Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke:

 

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang
Die letzten Tage war es oft zu bewölkt, um den Sonnenuntergang wirklich zu sehen. (Fotos: Rieke Schäfer)

 

Wellen (Foto: Rieke Schäfer)

Das typische Meeresrauschen haben wir nur, weil das Schiff dazu führt, dass die Wellen gebrochen werden. (Foto: Rieke Schäfer)

 

Hier bloggt PTB-Doktorandin Opens local program for sending emailRieke Schäfer von ihrer Reise mit dem Forschungsschiff "Sonne", unterwegs westlich von Südamerika auf dem Pazifik.