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Bund fördert niedersächsische QVLS-iLabs mit 15 Millionen Euro

Mit der Förderung sollen Quantentechnologien in die breite Anwendung kommen

Presseinformation
19.07.2022

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), das nationale Metrologie-Institut Deutschlands, hat die Quantenphysik mit aus der Taufe gehoben und trägt heute weiter mit Ihrer Forschung maßgeblich zur Entwicklung der Quantentechnologie bei. Das Quantentechnologie-Kompetenzzentrum (QTZ) bündelt diese Expertise und Infrastruktur für die Erschließung von Anwendungen mit wirtschaftlichem Potential. Mit dem jetzt bewilligten Zukunftscluster QVLS-iLabs bekommt die Zusammenarbeit mit der Industrie einen massiven Schub.

Foto: Jan Hosan, TU Braunschweig

Bis zu 15 Millionen Euro des Bundes werden in den kommenden drei Jahren in die niedersächsischen QVLS-iLabs fließen. Das hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung am Montag bekannt gegeben. Die QVLS-iLabs sind damit einer der sieben Gewinner der zweiten Runde des Clusters4Future-Wettbewerbs. „Das zeigt: Niedersachsens Spitzenforschung hat auch dank herausragender Netzwerke gute Chancen im Wettlauf um die Zukunftstechnologie“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Denn Innovation lebt vom Austausch.“

„Die TU Braunschweig ist stolze Partnerin der QVLS-iLabs. Das Zukunftscluster gibt uns die Rahmenbedingungen, unsere umfassende Forschung zu Nanophotonik und Elektronik-Integration nachhaltig in die Anwendung zu bringen. Zusammen mit unseren Partnern im Quantum Valley Lower Saxony können wir so auf breiter Basis die zweite Quantenrevolution mitgestalten", sagt Professorin Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig.

„Mit QVLS-iLabs fördert das BMBF ein starkes Innovationsnetzwerk in der Quantentechnologie. Wir freuen uns, dass wir so dieses spannende Thema gemeinsam in die Anwendung bringen dürfen. Die Quantentechnologie in der Region basiert auf exzellenter Forschung und Infrastruktur, die das Land Niedersachsen nachhaltig fördert“, so Prof. Dr. Ospelkaus, Leibniz Universität Hannover und PTB Braunschweig, Koordinator des Vorhabens.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit QVLS-iLabs den Transfer der Quantentechnologie in die Anwendung vorantreiben können. Dies geschieht im Schulterschluss mit der Industrie und auf der Basis eines exzellenten wissenschaftlichen Umfelds der Region Hannover-Braunschweig“, so Dr. Nicolas Spethmann, Quantentechnologie-Kompetenzzentrum und QUEST Institut für Experimentelle Quantenmetrologie, Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Das sind QVLS-iLabs

Wertschöpfung in den Quantentechnologien ist eine besondere Herausforderung. Während das Knowhow oft noch tief in der Forschung liegt, sind zugleich die Chancen für Industrie und Gesellschaft enorm. Im Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) haben sich deshalb Wissenschaft, Industrie und Politik zusammengeschlossen, um das Potenzial der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Beteiligt sind die Leibniz Universität Hannover, die Technische Universität Braunschweig, die Physikalisch‐Technische Bundesanstalt (PTB) und das DLR‐Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik. Mit den iLabs (Integration Labs) hat das QVLS jetzt ein Zukunftscluster eingeworben, das die langfristige Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie sichert.

Zukunftscluster werden in drei Förderphasen zu je drei Jahren mit insgesamt bis zu 45 Millionen Euro gefördert. Häufig sind es kleine Startups, die die großen Ideen entwickeln. Wenn diese Ideen große Effekte erzielen sollen, braucht es Unternehmen, die die Kraft und die Ausdauer haben, die notwendigen Grundlagen zu schaffen. Das Quantum Valley Lower Saxony hat jetzt die Mittel, beides an einem Ort zusammenzubringen. Für die Startups gibt seit Anfang Juli der Hitech-Inkubator, QVLS-HTI, die notwendige Unterstützung für den Weg zur industriellen Reife. Die QVLS-iLabs wiederum schaffen die Grundlage, damit die Quantentechnologien der Region in die breite Anwendung kommen.

PTB-Ansprechpartner

Dr. Nicolas Spethmann, QTZ Quantentechnologie-Kompetenzzentrum, Tel.: 0531-592 2009, E-Mail: nicolas.spethmann@ptb.de