Der Anteil der Photovoltaik (PV) an der gesamten deutschen Stromerzeugung könnte bis zum Jahr 2035 bei rund 20 Prozent liegen. Dazu müssen bis zu 100 Mrd. Euro in Deutschland investiert werden. Jedes Prozent Messunsicherheit in der Effizienz der Solarmodule führt dabei direkt zu einer finanziellen Unsicherheit von einer Milliarde Euro. Die PTB hat daher das
Kompetenzzentrum für PV-Metrologie eingerichtet. Es bietet eine einmalige Infrastruktur aus Labor- und Freifeldkalibrierverfahren mit weltweit geringsten Messunsicherheiten. Die PTB ist das einzige nationale Metrologieinstitut in Europa, das eine primäre Rückführung der Messergebnisse für Referenzsolarzellen durchführen kann, und rund 50 Prozent aller weltweit installierten Anlagen sind bereits jetzt auf die PTB zurückgeführt.
Seit 2019 wird an der PTB die benötigte Messinfrastruktur aufgebaut, um auch für Solarmodule eine umfangreiche Kalibrierung anbieten zu können. Diese umfasst die notwendigen Parameter für eine umfassende energiebasierte Bewertung von Solarmodulen in Bezug auf alle ertragsrelevanten Einflussgrößen. Die PTB konzentriert sich dabei auf die schwierig zu bestimmenden Größen Leistung unter Standardtestbedingungen, Winkelabhängigkeit, Abhängigkeit vom Spektrum und Windgeschwindigkeitsabhängigkeit der Solarmodultemperatur. Ein LED-basierter Sonnensimulator ist das Herzstück der Modulmessplätze. Mit ihm lässt sich das Verhalten von Solarmodulen mit einer Größe von bis zu 2 m × 1 m unter verschiedenen Einstrahlungsverhältnissen der Umwelt simulieren, um damit den Normjahresertrag von Solarmodulen (nach der Energy-Rating-Normenreihe IEC 61853) zu bestimmen.