In der PTB wird das berührungslos arbeitende Tilted-Wave Interferometer (TWI) eingesetzt. Bei dessen Messprinzip wird die optische Wirkung des Messsystems und des Messobjektes auf Wellenfronten aus einer Vielzahl von Einfallsrichtungen von einer Kamera aufgenommen. Das sich ergebende Interferenzstreifenmuster ist sehr komplex, und man kann nur durch Simulation des Messvorgangs und durch das Lösen mehrerer inverser Probleme auf die Oberflächenform des Messobjektes zurück schließen. Das virtuelle Experiment ist dabei Teil der Modellierung des Messvorgangs. Zentrale Zielstellung der PTB ist die Unsicherheitsbestimmung, die durch Kombination des virtuellen Experiments mit dem realen Messaufbau ermittelt werden soll.
Die PTB kooperiert beim TWI mit der Universität Stuttgart, wo das grundsätzliche Messprinzip erfunden wurde, und der Firma Mahr GmbH, die eine kommerzielle Version des TWI vermarktet. International besteht eine Kooperation mit vielen NMIs, Hochschulen und Firmen innerhalb von EMRP/EMPIR-Projekten sowie mit dem Nanotechnologie-Kompetenzzentrum Ultrapräzise Oberflächenbearbeitung e.V. (CC UPOB), das sich als Experten-Forum für Asphären und Freiform-Metrologie und Herstellung dieser Flächen etabliert hat.