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In der PTB werden seit etwa 15 Jahren Strukturen gefertigt, deren laterale Abmessungen im sub-µm Bereich liegen. Seit dieser Zeit wurde auch ein Rasterelektronenmikroskop zur Untersuchung der im Reinraumzentrum gefertigten Dünnschichtstrukturen eingesetzt. Zum Jahreswechsel 2006/2007 wurde dieses Gerät durch ein neues Gerät der Firma Zeiss (Supra 40 Abb. 1) ersetzt. Dieses bietet gegenüber dem Vorgängermodell deutlich bessere Abbildungseigenschaften (Abb. 2 ) und kann so den gesteigerten Anforderungen gerecht werden.


Bild 1: Neues hochauflösendes Rasterelektronenmikroskop Zeiss Supra 40 im Reinraumzentrum


Bild 2: Abbildung einer Einzelelektronenschaltung mit dem alten (a) und mit dem neuen Rasterelektronenmikroskop (b)

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Mit einem neuen Messverfahren kann man die Induktivität und die Güte einer Spule aus dem Wirkwiderstand und der Zeitkonstante eines Wechselstromwiderstandes bestimmen. Das Verfahren kombiniert Elemente der klassischen Brückentechnik (Wagner-Erdung) mit der digitalen Synthese von Signalen und ihrer Abtastung unter Anwendung der diskreten Fourier-Transformation (DFT). Zur Erprobung wurde die Induktivität einer 100-mH-Spule bei der Messfrequenz 1 kHz mit einer abgeschätzten Standardmessunsicherheit (k = 1) von 2 x 10-6 aus einem 1-k Wechselstromwider- abgeleitet.

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Mit dem Eintritt Bulgariens in die EU ergab sich die Notwendigkeit, die korrekte Rück- führung der dortigen nationalen Normale für Wechselspannung durch einen interna- tionalen Vergleich sicherzustellen. In einem bilateralen Vergleich zwischen dem BIM in Bulgarien und der PTB wurden 3 Volt Wechselspannungen bei Frequenzen von 55 Hz, 1 kHz, 20 kHz und 100 kHz gemessen. Die Messwerte zeigen eine sehr gute Überein- stimmung (degree of equivalence) von besser als 8 µV/V. Es wurde eine Verbindung zu dem Key Comparison CCEM-K6.a hergestellt, an dem die PTB früher teilge- nommen hatte. Der bilaterale Vergleich wurde als EUROMET.EM-K6.a in die Daten- bank des BIPM aufgenommen.

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Die von der PTB für programmierbare Spannungsnormale verwendeten Josephson-Kontakte mit Aluminiumoxid-Doppelbarrieren (SINIS-Schaltungen) können aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften im Verlauf des komplexen Herstellungsprozesses Schädigungen erfahren, deren Ursachen noch nicht hinreichend bekannt sind. SNS-Kontakte mit lediglich einem Normalleiter als wirksame „Tunnelbarriere“ stellen eine technologische Alternative dar und könnten das Problem der Prozessschädigung auf ein Minimum reduzieren und darüber hinaus zur Prozessvereinfachung beitragen. Bislang konnten jedoch programmierbare Spannungsnormale auf SNS-Basis wegen materialbedingt zu kleiner IcRn Werte (Ic: kritischer Strom, Rn: Normal-Widerstand) nur für Treiberfrequenzen bis ca. 20 GHz realisiert werden. Die am NIST (Boulder, USA) in den letzten Jahren entwickelte Technologie zur Herstellung von SNS-Kontakten auf der Basis von co-gesputterten normalleitenden...

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Ein Synthesizer zur Erzeugung hochgenauer Wechselspannungen beliebiger Wellenformen basiert auf überdämpften SNS-Josephson-Kontakten (S: Supraleiter, N: Normalleiter), die mit einer Folge von kurzen Pulsen betrieben werden. Die resultierende Ausgangsspannung dieses Josephson Arbitrary Waveform Synthesizers (JAWS) ergibt sich aus der Folge der einzelnen Pulse. Die Spannung, die sich an jedem Kontakt erzeugen lässt, wird durch die maximale Pulsfolgefrequenz des einge- setzten Puls-Pattern-Generators (PPG) bestimmt. Für hohe Ausgangsspannungen sollten deshalb die Pulsfolgefrequenzen hoch sein und viele Josephson-Kontakte in Reihe geschaltet werden. Mit einem typischen Wert moderner Geräte von 10 GHz wird an jedem Kontakt eine Spannung von etwa 20 µV erzeugt, die aufgrund des Josephson-Effekts sehr präzise bestimmt werden kann. Bei Betrieb des JAWS mit bipolaren Pulsen lassen sich direkt bipolare Spannungen erzeugen. Details zur Ent-...

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Bei der Realisierung eines Synthesizers zur Erzeugung von Wechselspannungen mit beliebigen Wellenformen (Josephson Arbitrary Waveform Synthesizer, JAWS) werden SNS-Josephson-Kontakte aufgrund ihrer hohen Stromdichte (ca. 100 kA/cm²) verwendet. Dadurch kann eine große Anzahl von sub-µm Kontakten in kurzen kompakten Reihenschaltungen (lumped arrays) mit einer typischen Länge von etwa 1,5 mm für einen Betrieb bei 10 GHz angeordnet werden. Diese kompakten Schaltungen stellen trotz der geometrischen Einschränkung eine einfache Lösung für einen breitbandigen Betrieb im JAWS dar. Die Arbeiten zum JAWS wurden mit dem Ziel fortgesetzt, die erzeugte Wechselspannung weiter zu erhöhen.

Durch Anordnung der Josephson Kontakte in einer mäanderförmigen kompakten Schaltung (siehe Bild 1) konnte die Integrationsdichte der pulsgetriebenen Schaltungen deutlich erhöht werden. Der gesamte Mäander bildet dabei den Innenleiter eines koplanaren Wellenleiters,...

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Im Rahmen des EU-Projekts „EuroSQIP“ werden in Kooperation mit dem CNRS in Grenoble DC-SQUIDs (SQUID: Superconducting QUantum Interference Device) hin-sichtlich ihrer Eignung als Phasen-Quantenbits (Qubits) untersucht. Zusammen mit den Partnern vom CNRS wurde ein optimierter SQUID Schaltkreis entworfen, der neben dem eigentlichen SQUID auch eine Hochfrequenzeinkopplung und Filter- strukturen beinhaltet. Die SQUID Schaltkreise wurden an der PTB unter Anwendung von Elektronenstrahllithographie, reaktivem Ionenätzen und chemisch-mechanischem Polieren (CMP) einer SiO2 Isolationsschicht aus Nb/AlOx/Nb Dreifach-Schichten (Trilayern) hergestellt. Nach einer Charakterisierung der SQUID Strukturen bei 4,2 K wurden geeignete Schaltkreise ausgewählt, die dann in Grenoble ausführlich in einem Mischungskryostaten bei Temperaturen im mK-Bereich untersucht wurden. Die dort durchgeführten Messungen zeigen, dass das SQUID als Qubit, d.h. als...

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Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts “RSFQubit“ werden spezielle Einzel- flussquanten-Schaltungen in RSFQ-Logik für die Kontrolle von Josephson-Qubits entwickelt. Bei RSFQ-Schaltungen konventionellen Designs sind starke Fluktuationen des ausgangsseitigen magnetischen Flusses problematisch, die als Folge des durch niederohmige Shuntwiderstände bedingten Johnson-Stromrauschens auftreten. Diese Widerstände erzeugen zwar die für korrekte SFQ-Pulsverarbeitung erforderliche Dämpfung, jedoch würden die relativ niederfrequenten Rauschkomponenten (unterhalb von ca. 10 GHz) eine starke Dekohärenz eines angekoppelten Qubits verursachen. Daher müssen diese Komponenten in integrierten RSFQ-Qubit-Schaltungen unter- drückt werden. Zur Lösung dieses Problems wurden die üblicherweise verwendeten Widerstände durch frequenzabhängige Shunts ersetzt, die aus dissipativen RC-Leitungsgliedern geeigneter Verteilung mit entsprechender Grenzfrequenz...

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Ein Chirp-Filter ist ein lineares Element, mit dem eine frequenzabhängige Verzögerung des Signals einer akustischen Oberflächenwelle (surface-acoustic-wave, SAW) erzielt werden kann. Es wird auch als dispersive Verzögerungsleitung bezeichnet (DDL, dispersive delay line). Solche Elemente werden in Puls-Kompressions-Radarsystemen genutzt, aber z. B. auch für Echtzeit-Fourier-Transformationen. Ein Prototyp Chirp-Filter mit einem Zeit-Bandbreite Produkt von 4000 (T = 10 µs; B = 400 MHz) wurde entwickelt, das auf so genanntem "schwarzen", YZ-Schnitt Lithium-Niobat (YZ-LiNbO3) basiert. Dieser auch als Reflective Array Compressor (RAC) bezeichnete Typ ist schematisch in Bild 1 dargestellt. LiNbO3 ist stark piezoelektrisch und daher besonders für die Entwicklung von SAW Filtern mit großem Zeit-Bandbreite-Produkt geeignet. Ein Inter-Digital-Wandler (IDT) wandelt ein Mikrowellensignal in eine SAW, die sich entlang der Substratoberfläche...

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Hochohmige miniaturisierte Metallstreifen stellen vielseitige Bauelemente mit bemerk- enswerten Eigenschaften für Einzelelektronen (SET)-Schaltungen dar. Diese Elemente erhöhen die Coulomb-Blockade in SET-Transistoren und unterdrücken das Co-Tunneln in SET-Pumpen. Kürzlich haben wir, in Kooperation mit einer Gruppe der Moskauer Staatsuniversität, die Tieftemperatur-Eigenschaften von Cr-Filmen untersucht (siehe Abb. 1a, b), die bei Raumtemperatur sehr hohe Werte des Flächenwider- stands RS (RS > 5 kΩ) besitzen. Die Stromstärke-Spannungs (I,V)-Kennlinien dieser Proben zeigten eine hohe Blockadespannung und eine stark ausgeprägte Hysterese nahe des Einsatzes der Blockade.

Um die Natur dieses Verhaltens zu verstehen, haben wir das System durch ein zwei-dimensionales Array von kleinen metallischen Körnern modelliert, die in Nachbar-Nachbar-Wechselwirkung durch oxidische Tunnelkontakte miteinander gekoppelt sind. Unsere Simulationen zeigten,...

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