Prof. Dr. Volkmar Kose, Vizepräsident der PTB, wird 60 Jahre alt

Am 30. März vollendet Professor Volkmar Kose, Vizepräsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Berlin (PTB) sein 60. Lebensjahr.

Professor Kose wurde 1936 in Stettin geboren. Nach einer Lehre zum Elektroinstallateur und einem daran anschließenden Fachhochschulstudium an der Physikalisch-Technischen Lehranstalt in Lübeck, studierte er an der Georg-August Universität in Göttingen Physik und schloß sein Studium 1967 mit der Promotion zum Dr. rer. nat. ab.

Am 1. Januar 1968 begann Herr Kose als wissenschaftlicher Angestellter seine Tätigkeit in der PTB in Braunschweig mit der Aufgabe, ein neuartiges Spannungsnormal auf der Grundlage des 1962 theoretisch vorhergesagten Josephson-Effekts zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde er für ein Jahr an das damalige National Bureau of Standards in Boulder (USA) abgeordnet.

Nach seiner Rückkehr wurde ihm 1970 die Leitung des Laboratoriums "Mikrowellen" und 1976 die Leitung der Gruppe "Hochfrequenzmeßtechnik" übertragen. 1977 übernahm er dann die Leitung der Abteilung "Elektrizität" der PTB, der er 12 Jahre vorstand. In dieser Zeit hat er wertvolle Impulse zur Darstellung und Reproduzierung der elektrischen Einheiten gegeben. Zusammen mit seinen Mitarbeitern gelang es ihm, die PTB auf diesem Gebiet in eine führende Position zu bringen, die sie bis zum heutigen Tage hält. Seine Arbeitsergebnisse fanden weltweite Anerkennung, sein Rat war in nationalen und internationalen Gremien gefragt, so als Vorsitzender der URSI-Kommission A "Electromagnetic Metrology", als Mitglied im Comité Consultatif d'Electricité der Meterkonvention, als Mitglied des Vorstandes der Deutschen Physikalischen Gesellschaft oder als Honorarprofessor für "Präzisionsmeßtechnik" an der TU Braunschweig.

Im Februar 1989 wurde Herr Kose dann zum Mitglied des Präsidiums der PTB berufen. Gleichzeitig wurde ihm die Leitung des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) übertragen, dessen Technischer Direktor er seit der Gründung des DKD im Jahre 1977 war. Er hat den Ausbau des DKD und seine internationale Einbindung in die europäischen Organisationen konsequent fortgesetzt. Für mehrere Jahre war er der stellvertretende Vorsitzende der Western European Calibration Cooperation (WECC), dem europäischen Zusammenschluß der Akkreditierungsstellen für Kalibrierlaboratorien, und hat in dieser Zeit die Fusion mit der WELAC (Western European Laboratory Accreditation Cooperation) zur EAL (European Cooperation for Accreditation of Laboratories) maßgeblich mitbestimmt.

Heute umfaßt der DKD annähernd 170 akkreditierte Kalibrierlaboratorien, die mehr als 50 000 DKD-Zertifikate im Jahr ausstellen, und demonstriert damit auf eindrucksvolle Weise, wie durch Deregulierung Aufgaben vom Staat auf die Wirtschaft übertragen werden können. Ein jährliches Wachstum des DKD von mehr als 15 % zeigt, daß dieser Weg der Richtige ist.

1993 wurde Herr Kose zum Vizepräsidenten der PTB berufen. Seitdem widmet er sich auch der überregionalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Metrologie. Für die weltweit bereits bestehenden oder in Entstehung begriffenen metrologischen Regionen in Europa (EUROMET), Amerika (NORAMET und SIM) sowie im asiatisch pazifischen Raum (APMP) hat er unter Einbeziehung des Bureau International des Poids & Mesures (BIPM) ein Modell für die Zusammenarbeit entworfen, das international Anklang gefunden hat. Dieses Modell, das bislang nur die Nationalen Metrologischen Institute umfaßt, auch auf die Akkreditierungssysteme für Prüf- und Kalibrierlaboratorien zu erweitern, ist ihm eine wichtige Aufgabe.

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