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Ressortforschungseinrichtungen des BMWi lassen ihre NS-Vergangenheit untersuchen

Das Forschungsprojekt startet am 1. Oktober 2020 und ist auf drei Jahre angelegt

Presseinformation
02.10.2020

Luftbild der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin aus dem Jahr 1937. (PTB-Archiv)

Gemeinsame Presseinformation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und dessen Ressortforschungseinrichtungen

Drei Ressortforschungseinrichtungen, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), die dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nachgeordnet sind, lassen in einem gemeinsam mit dem Ministerium getragenen Forschungsprojekt ihre Vergangenheit während der NS-Zeit und der Nachkriegsepoche erforschen.

Die heutigen Bundesbehörden gehen auf Vorgängerinstitutionen zurück, die schon im 19. Jahrhundert gegründet wurden und auch während der NS-Zeit bestanden. Sie erfüllten wichtige Aufgaben in Forschung und Wissenschaft und stellten sich nach 1933 in den Dienst des Regimes.

Das Forschungsprojekt soll zwei wichtige Fragen beantworten: Warum leisteten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in unterschiedlichen Behörden, die sich überwiegend nicht als politisch verstanden, so willig wichtige stabilisierende Beiträge zur Aufrüstung und Kriegsführung des menschenverachtenden NS-Regimes? Und wie gingen sie und die Behörden, in denen sie arbeiteten, nach 1945 mit der schrecklichen NS-Vergangenheit und der eigenen Schuld um?

Das Forschungsprojekt, das zum 1. Oktober 2020 startet, wird von den beiden renommierten Historikern Prof. Dr.Dr Helmut Maier (Bergische Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Carsten Reinhardt (Universität Bielefeld) geleitet, die bereits Studien zur NS-Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vorgelegt haben. Angelegt ist es auf drei Jahre. Die Ergebnisse werden auf zwei internationalen Tagungen, in mehreren Monografien sowie einem biografischen Teilprojekt zu Tätern und Täterinnen sowie Verfolgten präsentiert.