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Arbeitsgruppe 3.33

Quecksilber-Präzisionsmanometer

Schema des Quecksilbermanometers

Die Arbeitsgruppe 1.13 "Festkörperdichte" der PTB ist in der Lage, die Dichte von hinreichend großen Quecksilberproben mit einer relativen Unsicherheit um 3·10-6 zu messen und liefert damit die metrologische Basis für die Quecksilbermanometrie als Fundamentalverfahren zur Realisierung der Druckskala.

Das Manometer ist in einem begehbaren Raum untergebracht, der es thermisch von der Laborumgebung isoliert. Ein fest installiertes und ein vertikal bewegliches Gefäß, beide teilweise mit Quecksilber gefüllt, sind durch eine flexible Schlauchleitung miteinander verbunden. Die vertikale Verschiebung des beweglichen evakuierbaren Gefäßes wird mit einem zählenden Laser-Interferometer gemessen. Die Lokalisierung der Quecksilberoberflächen erfolgt kapazitiv mit Hilfe einer Messbrücke. Höhenunterschiede können mit Unsicherheiten im Bereich zehntel Mikrometer gemessen werden. Zur genauen Temperaturmessung dienen mehrere Platin-Widerstandsthermometer. Die Unsicherheit der mittleren Temperatur des Quecksilbers liegt bei 10 mK. Auch der Restgasdruck in dem evakuierbaren Gefäß kann gemessen werden. Unter diesen Bedingungen ist es z.B. möglich, Absolutdrücke in der Größenordnung von 100 kPa mit einer relativen Standard-Unsicherheit um 3·10-6 zu messen.

Das Manometer dient vor allem dazu, im Kundenauftrag die wirksamen Querschnittsflächen von Kolben-Zylinder-Druckmess-Systemen von Absolutdruck-Kolbenmanometern zu bestimmen (die Abbildung zeigt eine Überdruck-Vergleichsmessung).

Literatur:
  1. Jäger J., Use of a Precision Mercury Manometer with Capacitance Sensing of the Menisci, Metrologia, 1993/94, 30, 553-558.
  2. Perkin M.et al., Comparison of pressure standards in the range 10 kPa to 140 kPa, Metrologia, 1998, 35, 161-173.