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Vermeidung elektrostatischer Aufladungen von Fliesen für Gewerbefußböden

16.11.2015

Es wurde festgestellt, dass der Metallwagen isolierende Räder aufwies. Hierdurch ergaben sich beim Befahren der Fliesen unter trockenen Bedingungen Spannungen von über 35.000 V auf dem Metallwagen. Bei einer gemessenen elektrischen Kapazität von 350 pF entspricht dies einer gespeicherten Energie von über 200 mJ, welche weit über der Wahrnehmschwelle von 0,5 mJ liegt. Eine gefährliche Personenaufladung bei reinen Begehvorgängen wurde hingegen nicht beobachtet.

Zur Vermeidung dieser elektrostatischen Aufladungen müssen deshalb die Metallwagen ableitfähige Räder aufweisen. Für die Verwendung von Metallwagen mit isolierenden Reifen sind nur solche Bodenfliesen geeignet, welche einen elektrischen Oberflächenwiderstand von nicht mehr als 50 Gigaohm, gemessen bei höchstens 30 % relativer Luftfeuchte und einer Messspannung von 10.000 V, aufweisen. Bodenfliesen, welche diesen Oberflächenwiderstand nicht aufweisen, müssen mit antistatischen Bodenpflegemitteln behandelt werden, wenn auf die Verwendung von Metallwagen mit isolierenden Reifen nicht verzichtet werden kann.

Ein weiteres Ergebnis dieses Forschungsvorhabens ist, dass geringere Messspannungen, wie sie bisher in den Regelwerken vorgeschrieben sind, eine antistatische Wirksamkeit der Bodenfliesen meist nicht erkennen.